Technik und Sport - ein vielschichtiger Zusammenhang

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hummel, Albrecht
Erschienen in:Handbuch Technik und Sport, Sportgeräte. Sportausrüstungen - Sportanlagen
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 9-25, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200306001431
Quelle:BISp

Abstract

Allen Bereichen des Sports ist das Merkmal einer zunehmenden Technisierung und Technologisierung gemein, was sich an Umsatzzahlen der Sportgeräteindustrie, den Ausgaben der Sporttreibenden oder auch den Mitgliedszahlen in besonders sachtechnisch durchdrungenen Disziplinen ablesen lässt. Von einer prinzipiellen Technikfeindlichkeit des Sports kann gegenwärtig keine Rede sein, obgleich eine so genannte Sachvergessenheit, d.h. die wissenschaftliche Vernachlässigung der sportrelevanten Sachtechniken, in der Sportwissenschaft nach wie vor zu konstatieren ist. Deutungsversuche zum Verhältnis von Sport und Technik umfassen folgende Ansätze: die Kongruenz der Mythen von Technik und Sport; Sport und Technik als Gegenwelten; der Sport als zunehmende Verdopplung der hochtechnisierten Arbeiswelt; das Verhältnis betrachtet als "Prothetisierung" und "Desanthropomorphisierung" des Sports; das Verhältnis als "Entökologisierung menschlichen Bewegungshandelns oder als Möglichkeit zur Humanisierung des Sports durch Technisierung. Diese Deutungsmuster spiegeln weltanschaulich-philosophische Grundhaltungen und Menschenbilder, wobei Beurteilungen aus der Perspektive der Rationalisierungsthese und der Kulturalisierungsthese zu differenzieren sind. Die Sporttechnologie gilt dem Verf. als notwendiges Modul und Vertiefungsrichtung in der Sportwissenschaft, die neben der Aufnahme in den Lehrkanon der existierenden Studiengänge auch spezielle Studienabschlüsse einrichten sollte, wie zum Beispiel einen Bachelorstudiengang Sportgerätetechnik. SaSch