Struktur und Funktion der DDR-Sportpresse in der frühen Nachkriegszeit bis in die 60er Jahre

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebler, Simone
Erschienen in:Aktionsfelder des DDR-Sports in der Frühzeit : 1945 - 1965
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2001, , Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200305001046
Quelle:BISp

Abstract

Verf. geht zum einen der Frage nach, welche Funktionen (Aufgaben, Ziele, inhaltliche Vorgaben) die DDR-Sportpresse zwischen 1945 und 1965 zu erfüllen hatte. Zum anderen wird dargestellt, welche Strukturen sowie Kontroll- und Lenkungsmechanismen dazu ausgebildet wurden. Unter dem Begriff "Sportpresse der DDR" wird dabei die Gesamtheit derjenigen Publikationsorgane verstanden, die zu allen Fragen des Sports und seinen Teilgebieten, zu den Sportarten sowie zu sportfachlichen und sportpolitischen Problemen informierte und argumentierte. Die Darstellung der Strukturen und Funktionen der DDR-Sportpresse basiert hauptsächlich auf Aktenmaterialien der Stiftung der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, im Bundesarchiv Berlin und in der Historischen Sammlung der Fakultät Sportwissenschaft der Universität Leipzig. Zudem wurden Gespräche mit de ehemaligen DTSB-Vizepräsidenten Alfred Heil, dem Journalisten Heinz Florian Oertel und dem ehemaligen Leiter des Sportverlages Berlin, Horst Schubert, ausgewertet. Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung lauten wie folgt: Die Sportpresse in der DDR unterlag den allgemeinen Prinzipien des sozialistischen Journalismus. Entsprechend der Leninschen Formel von der Presse als kollektiver Agitator, Propagandist und Organisator hatte sie in ihrem Beeich gesellschaftliche, politisch-ideologische, erzieherische, bildende, organisatorische und unterhaltende Funktionen zu erfüllen. Die Entwicklung von Funktionen und Strukturen der Sportpresse war Anfang der 60er Jahre abgeschlossen und ging mit dem Aufbau einer sog. einheitlichen, demokratischen Sportbewegung in er DDR einher. Dabei diente die Sportpresse dazu, 1. die sozialistischen Ideen, Grundsätze und Ziele von Körperkultur und Sport zu propagieren, 2. den organisatorischen Aufbau der Sportbewegung zu unterstützen und zu fördern und 3. zu sozialistischem Denken und Handeln zu erziehen. Die Sportpresse wurde zunehmend funktionalisiert, zur Instrumentalisierung des Sports zur Außendarstellung der DDR beizutragen. Die Sportpresse hatte die Verbundenheit des Sports mit dem Staat und dessen Aktivitäten auf innen- und außenpolitischen Gebieten zu propagieren. Politisch, wirtschaftlich und fachlich war die Sportpresse abhängig von übergeordneten Institutionen. Schiffer