Situationsbedingte Unfallaffinität im Sportunterricht

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bode, Wolfgang
Erschienen in:Bewegung und Rhythmus
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2002, S. 118-128, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200209002571
Quelle:BISp

Abstract

Die Neuordnung des Haftpflichtrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch von 1900 hat unter den Lehrern damals eine große Unruhe ausgelöst, die sich durch verschiedene historische Vorfälle über die folgende Jahrzehnte hinweg verfestigte. An dieser kontroversen Grundeinstellung bezüglich der Sorgfalts- und der Aufsichtspflicht der Sportlehrer hat sich bis heute wenig geändert. Als Ursache dieser permanenten Beunruhigung wird die Tatsache angesehen, dass der juristischen Unfallbetrachtung nie eine unabhängige eigene pädagogische Sichtweise gegenüber gestellt wurde. Es fehlt eine Art pädagogische Unfallkunde, die von den Grundlagen der Psychologie her zu einer eigenständigen Sicht auf den Unfall führt. Eine pädagogische Betrachtungsweise sollte den Unfall als ein zukünftiges mögliches Ereignis sehen und nicht nur eine Rekonstruktion des Vergangenen zur Feststellung des Verschuldens anstreben. Verschiedene theoretische Situationen während des Sportunterrichts und eventuelle Gefahrenmomente werden differenziert nach 16 Unterpunkten beschrieben. Das historische Quellenmaterial ist schwer zugänglich. Dokumentiert werden hier folgende Fälle: Das Abquetschen zweier Fingerglieder beim Verstellen der Reckstange, Urteil OLG Dresden 1909; und der Sturz vom Pferd bei Aufnahmeprüfung, OLG München 1942. Eine Tabelle der Sicherheitsmomente soll helfen, Unfälle im Sportunterricht zu vermeiden. SaSch