Isadora Duncan in München 1902

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bode, Wolfgang
Erschienen in:Bewegung und Rhythmus
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2002, S. 40-49, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200209002561
Quelle:BISp

Abstract

Isadora und Elisabeth Duncan treffen im November 1902 mit dem festen Entschluss in München ein, die bayerische Hauptstadt mit ihrer Tanzkunst zu begeistern. Rasch haben sie die Zustimmung von den Verantwortlichen des Münchner Künstlerhauses Stuck, Lenbach und Kaul. Die ersten Vorstellungen finden bereits nach zwei Wochen statt und erhalten hervorragende Kritiken. Der große Durchbruch erfolgt mit zwei Chopin-Abenden, die von der Münchner Neuesten Nachrichten euphorisch besprochen werden und vor ausverkauften Hause wiederholt werden müssen. Siegfried Wagner aus Bayreuth und die Herzogin Paul von Mecklenburg sind unter den Gästen. Entgegen der ursprünglichen Planungen verlässt Ducan München nicht nach sechs Vorstellungen, sondern beschließt länger zu verweilen. Alle, die sich in der Hauptstadt für künstlerische und geistige Fragen der Zeit interessierten, begeisterten sich für die Vorstellungen Isadoras. Ihre Art sich zu bewegen wird in den Kontext des Jugendstils, der mit einer großen Ausstellung der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe in Darmstadt 1901 seinen Ausgang genommen hatte, eingeordnet. Die natürliche Bewegung als Anfang aller Bewegungsbildung fand ihre überzeugende Verkörperung in den Bewegungen Duncans, die sich explizit gegen die sterile Form des klassischen Balletttanzes wehrte. Für die deutsche Gymnastikbewegung leistete sie grundlegende Vorarbeit. SaSch