Vom Leistungsmotiv zum Rubikon - Entwicklungslinien der Leistungsmotivationsforschung im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Allmer, Henning
Erschienen in:Motivation und Volition im Sport vom Planen zum Handeln : Bericht über die Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) vom 21. bis 23. März in Leipzig
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1999, S. 1-12, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200208002269
Quelle:BISp

Abstract

In der ersten Phase der sportpsychologischen Leistungsmotivationsforschung wurde versucht, sportspezifische Verfahren zur Erfassung des Leistungsmotivs zu entwickeln. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde deutlich, dass der Ausprägungsgrad der Leistungsmotivation nicht als situationsunspezifische Disposition konzipierbar ist, da die Leistungsmotivausprägungen aus den jeweils gegebenen Person-Umwelt-Bezügen resultieren. Zur Erfassung sportbezogener Leistungsmotivation wurden zu Beginn der siebziger Jahre zwei Verfahren entwickelt: die TAT-Methode und die Fragebogenmethode. Ende der siebziger Jahre herrschte das sogenannte Vier-Felder-Schema von Weiner und Mitarbeitern vor, dessen Nutzung für die sportspezifischen Fragestellungen jedoch kaum fruchtbar war. Die Attribuitionstheorie konnte für den spezifischen Kontext wenig beitragen, da die "blinde" Anwendung von in anderen Situationskontexten entwickelten Ursachenkategorien die Verschiedenartigkeit und Einmaligkeit sportlicher Erreignisse nicht repräsentieren kann. Die Theorienbildung und deren Überprüfung wurden mitunter sträflich vernachlässigt, so dass Datenberge vorlagen, aber keine adäquate Interpretation möglich erschien. Kuhl erweiterte 1983 die ursprüngliche Leistungsmotivationstheorie durch ein Modell der Handlungskontrolle. Im Rubikon-Modell von Heckhausen von 1986 werden Motivation und Volition als aufeinander folgende Phasen konzipiert, die durch unterschiedliche Bewusstseinslagen gekennzeichnet sind. SaSch