Handeln in kritischen Situationen - wenn Vornahmen versagen

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Autor:Sokolowski, Kurt
Erschienen in:Motivation und Volition im Sport vom Planen zum Handeln : Bericht über die Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) vom 21. bis 23. März in Leipzig
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1999, S. 27-40, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200208002271
Quelle:BISp

Abstract

Verf. teilt die Definition des Begriffs der Volition, wie sie durch das Rubikonmodell von Heckhausen und Gollwitzer 1987 vorgegeben wurde, nicht. Danach haben Motivation und Volition in einem sequentiellen Handlungsmodell unterschiedliche Aufgaben: Nach einer durch Motivation gesteuerten Wahlphase, die mit einer Vornahmenbildung, dem sogenannten Rubikonübertritt endet, übernimmt die Volition, um die Planung, die Initiierung, Ausführung und Beendigung der notwendigen Handlungsschritte zu steuern. Im vorliegenden Beitrag wird ein eher biologisch orientierter Zugang zur Handlungserklärung präferiert, nach dem Volition und Motivation prinzipiell dieselben Aufgaben bewältigen können - nämlich Zielfindung sowie Handlungsplanung und -steuerung - und deshalb miteinander in Konflikt treten können. Der wesentliche Unterschied zwischen Motivation und Volition, die stammesgeschichtlich in unterschiedlichen Epochen entstanden sind, liegt darin, dass Motivation ohne notwendige Bewusstheit auskommt und der Wille vom Bewusstsein ausgeht. Ein Rekurs zur Frage, ob Tiere einen Willen haben, führt in die stammesgeschichtlichen Entwicklungen ein. Die daraus abzuleitenden Schlussfolgerungen für den Umgang mit kritischen Handlungssituationen betreffen in erster Linie die Diagnostik. Wie lassen sich Lagen der willentlichen von solchen der motivationalen Handlungskontrolle unterscheiden? Erst aus der Identifikation der Steuerungslage in kritischen Situationen lassen sich Interventionsansätze ableiten. SaSch