Sportpädagogik und Bewegungslehre - Gestörtes Verhältnis oder Symbiose?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Mechling, Heinz
Erschienen in:Erziehen als Aufgabe. Sportpädagogische Reflexionen
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 220-232, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200204001413
Quelle:BISp

Abstract

Aufgrund der unscharfen Konturierung der sportpädagogischen Positionen ist nicht eindeutig klar, zu welcher Auffassung von Sportpädagogik die Bewegungslehre einen Beitrag leisten soll. Der Frage nach eine pädagogischen Bewegungslehre geht Verf. unter vier Themen nach. Erstens berührt dies die Frage nach dem Wissenschaftsverständnis der Sportwissenschaft. Hier schlägt Verf. vor, den Gegenstand der real existierenden Sportwissenschaft als Wissenschaft von der menschlichen Bewegung und Bewegungsleistung in Kultur und Gesellschaft zu sehen. Zweitens kann die Bewegungswissenschaft unter pädagogischem Aspekt auf eine tiefere Einsicht in die Strukturen und gesetzmäßigen Entwicklungen der motorischen Funktionen des Organismus und damit auf objektive, empirisch-analytische Vorgehensweisen nicht verzichten. Dies gilt in besonderem Maße für einen Beitrag zu erfolgreichem Unterrichten im Hinblick auf Lehren und Leisten. Wissenschaftlich gesehen hält Verf. Wesen und Sinn für zu nebulöse und großformatige Begriffe. Drittens weist Verf. darauf hin, dass für den Sportunterricht eine neue Kultur der anstrengungs- und Leistungsbereitschaft entstehen muss. Zuletzt lässt sich das sogenannte sportpädagogische Ozonloch anhand auseinander driftender Positionen in der Sportwissenschaft, aber insbesondere anhand der erkennbaren widerstrebenden Positionen innerhalb der Sportpädagogik identifizieren. Von dem Nahebringen des Sports ist in den Diskussionen die Rede, doch die Suche nach der Vermittlung von Bewegungskönnen und -wissen, von Fähigkeiten und Fertigkeiten in Anlehnung an traditionelle didaktische Kategorien, wie Lernen, Leisten, Spielen, Gestalten und Wetteifer ist vergeblich. Kernaufgabe der Sportpädagogik war, und sollte es auch in Zukunft sein, die körperliche Aktivität, die sportliche Bewegung und Leistung. Über die Methoden, wie die Adressaten am besten erreicht und zu lebenslangem Tun angeleitet werden können, sollte unter jeweils veränderten sozialen und kulturellen Bedingungen zwischen allen sportwissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere um die Beitragsfähigkeit der Bewegungslehre, gestritten werden. Weinke