Die mittelalterlichen Ballspiele: Eine Chronologie ihrer Entwicklung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Gillmeister, Heiner
Erschienen in:Stadion
Veröffentlicht:10 (1984), o.A., S. 77-94, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0172-4029
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200009000305
Quelle:BISp

Abstract

Die Entwicklung mittelalterlicher Ballspiele kann nach Meinung des Verf. als ein "fortschreitender Austausch zwischen Elementen weniger grundlegender Spielformen" verstanden werden. Gemeint sind hier einerseits Typen des "Soule-Spiels", welche als Adaptationen der ritterlichen Turnierdisziplin des "par d'armes" durch das einfache Volk aufgefasst werden können, sowie andererseits ein Geschicklichkeitsspiel (Kegelspiel), bei dem eine Kugel möglichst nahe an einen kleinen Kegel herangerollt werden muss. Das "Soule-Spiel" wird erstmalig in dem um 1200 entstandenen "Roman de Renart" erwähnt, eine biblische Darstellung des Kegelspiels (französisch "boule") tritt erstmalig im 14. Jahrhundert in Erscheinung. Verf. unternimmt den Versuch, die Entwicklung der verschiedenen Ausformungen des "Soule-Spiels" und des Kegelspiels in einem historischen Aufriss unter Angabe der ungefähren Zeit ihres Auftretens und unter Hinweis auf zeitgenössische Bildquellen, welche diese illustrieren, näher zu beschreiben. Verf. zeigt, wie dabei die Elemente Tor und Schlagstock einerseits in die Kegelspiele "eindringen" und andererseits gewisse Techniken des Kegelspiels das "Soule-Spiel" beeinflussen. Lemmer