Abstract

Ziel der hier in Teilen dargestellten Studie war eine kritische Untersuchung des Verhaeltnisses der Sportlehrerausbildung (Initial Teacher Education, ITE) und der Reproduktion von dominanten Maennlichkeits- und Weiblichkeitsstereotypen bzw. einem zeitgemaessen Verhalten was den Gender-Aspekt betrifft. Folgende Fragen stehen im Zentrum der Studie: In welchem Ausmass wird den angehenden LehrerInnen geholfen, die Reproduktion von Gender- Machtbeziehungen durch den Sportunterricht zu erkennen? Wie reflektiert, reproduziert oder provoziert der ITE-Prozess selbst die Ungleichheiten der Geschlechter in der alltaeglichen Praxis des Klassenraums. In zwei Instituten, die an der Sport ITE Ausbildung beteiligt sind, wurden durch Beobachtung, halbstrukturierte Interviews und die Analyse von Dokumenten qualitative Daten erhoben. Beide fuer diese Fallstudien ausgewaehlten Institute bieten sowohl einen einjaehrigen Kurs (Postgraduate Certificate in Education) als auch einen vierjaehrigen Kurs (Undergraduate Course in secondary Physical Education ITE). Obgleich Gender-Aspekte in den offiziellen Curricula der Ausbildungsprogramme kaum vorkommen, sind die praktischen UEbungen unterschwellig von Fragen des Geschlechterverhaeltnisses strukturiert. Insgesamt gibt es nicht viele Hinweise fuer die Tatsache, dass die Einfuehrung der Koedukation positive Effekte fuer die Frauen gehabt haette oder gar Geschlechterungleichheit aufzuheben vermag. Sportklassen in der Schule sind hingegen ein ideales Feld, um stark geschlechtsspezifisch aufgeladene Interaktionen zu beobachten. Abschliessend muss betont werden, dass die anzustrebende Geschlechtergleichheit im Sportunterricht in der ITE eine bedeutende Rolle spielt. SaSch