Abstract

Die bisherige Forschung sieht in der Entwicklung des Collegesports von afro-amerikanischen Frauen in den zwanziger und dreissiger Jahren dieses Jahrhunderts eine Tendenz, den Wettkampfbetrieb einzuschraenken und mehr und mehr zu nicht wettkampforientierten Formen der Sportspiele ueberzugehen, da die Entscheidungstraeger befuerchteten, einem Ideal der weiblichen Mittelklasse Vorschub zu leisten, das auf Respekt und Bildung beruht. Doch die Entwicklungen in den dreissiger Jahren sind widerspruechlich: Auf der einen Seite versuchten einige Colleges aktiv, ihre Basketballteams aufzuloesen, auf der anderen Seite investierten andere College in ihre Teams afro-amerikanischer Spielerinnen. Im Staat North Carolina wurden in den zwanziger Jahren von mehreren schwarzen privaten Colleges Teams ins Leben gerufen, dazu gehoerten Shaw University, Livingstone College, Barber-Scotia College, Immanuel Lutheran College und das Bennett College in Greensboro. Die Breite der institutionellen Unterstuetzung, die das schwarze Frauenbasketball aus Colleges und Universitaeten erhielt, dokumentiert das Spektrum der Haltungen zum Frauensport in der Epoche. Das Bennett College stellt eine faszinierende Ausnahme innerhalb der elitaeren schwarzen Colleges dar, da es einzigartige Moeglichkeiten bietet, den afro-amerikanischen Frauensport zu untersuchen. Im Zentrum der Betrachtung steht die Spannung zwischen einer Mittelklasse-Ideologie, die teilweise die traditionellen Konzepte von Geschlechterbeziehungen widerspiegelt, und der Unterstuetzung, die das College dem schwarzen Basketballspiel der Frauen gab, die auch innerhalb der black community zu Unstimmigkeiten bezueglich der weiblichen Beteiligung an einem traditionell maennlichen Sport hervorrief. Eine Analyse verschiedener Presseorgane der Zeit beleuchten die oeffentliche Meinung. SaSch