Religion and sport

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Religion und Sport
Autor:Scharenberg, Swantje
Herausgeber:Riordan, James; Krüger, Arnd
Erschienen in:The international politics of sport in the twentieth century
Veröffentlicht:London: Spon (Verlag), 1999, 1999. S. 90-104, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISBN:0419211608
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912409906
Quelle:BISp

Abstract

Die Bedeutung der Religion fuer den Sport ist von Land zu Land unterschiedlich und stark durch die Art des jeweils herrschenden Glaubens bestimmt. Insgesamt betrachtet bietet die Religion eine definierte Ideenstruktur wohingegen der Sport durch die Politik geformt oder auch instrumentalisiert werden kann. Sport allein reicht nach Huxley allerdings nicht aus, um ethische Prinzipien einer Gesellschaft als Muster fuer das Sozialverhalten zu etablieren. Das Beispiel zweier Persoenlichkeiten aus dem Boxsports dieses Jahrhunderts unterstreicht die Verknuepfung: Cassius Clay, der sich Muhammed Ali nannte, um dadurch seine Hinwendung zur der muslimischen Religion zu betonen, und George Foreman, der Christlicher Minister seiner eigener Kirche wurde. Nach Max Webers Religionssoziologie basiert das Wertesystem der modernen kapitalistischen Gesellschaften Europas auf religioesen Ideen. Die Religion gilt ihm als Katalysator des Nationbuilding, wohingegen die Politik ihre eigenen Wertesysteme aufbaut. Die olympische Religion war nach dem Entwurf von Pierre de Coubertin das zentrale Moment seiner sportlichen Paedagogik. Er praegte den Begriff der religio athletae, der an den Sport als moralisches und bewusstes Verhalten der Athleten appellierte. Die Young Men's Christian Association (YMCA), gegruendet von George Williams in England, breitete sich in den 1850er Jahren in den USA aus. Muscular Christianity und das Dreieck von Koerper, Vernunft und Geist, das der YMCA ab 1895 propagierte, waren zentrale Begriffe der schnell expandierenden Organisation. Auf den religioesen Ideen des 19. Jahrhunderts basierend wurde 1920 die Deutsche Jugendkraft begruendet. Sie ist teilweise als Reaktion auf die ablehnende Haltung der katholischen Kirche gegenueber den Turnvereinen zu verstehen. SaSch