Abstract des Autors

Das daenische Sportmodell unterscheidet sich vom Sport in anderen europaeischen Laendern 1. dadurch, dass es mehrere Dachorganisationen gibt, naemlich eine fuer Wettkampf- und Spitzensport, eine zweite fuer Breitensport oder 'Volkssport' mit einem spezifisch kulturellen Gewicht und eine dritte fuer Betriebssportvereine, und 2. dadurch, dass der Sport grosse oeffentliche Subventionen erhaelt, die mit Auflagen in bezug auf ihre Verwendung verbunden sind. In Daenemark treibt die Haelfte aller Erwachsenen und 8/10 aller Kinder und Jugendlichen irgendeine Art von Sport, und 2/3 aller sportlich Aktiven treiben Sport in einem Sportverein. Trotz der Zunahme der Bedeutung der kommerziellen Sportbetriebe und auch des oeffentlichen Bereichs befindet sich der ehrenamtlich organisierte Sport nicht in einer Krise. Im Gegenteil, ein Drittel aller bestehenden Vereine sind in den achtziger und neunziger Jahren gegruendet worden, und die Zahl derer, die eine ehrenamtliche Taetigkeit in einem Sportverein ausueben, ist nie groesser gewesen als heute. Aber in den letzten zwanzig Jahren haben sich die Sportvereine in Daenemark sehr veraendert. Einerseits gibt es grosse, professionalisierte Vereine und andererseits kleine Vereine mit einem grossen Umfang von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Weiterhin sind die Vereine weniger orientiert an Werten und sozialen Themen als frueher. Die Bedeutung des Vereins fuer das lokale Umfeld hat abgenommen. Die Abhaengigkeit und Verknuepfung mit dem oeffentlichen Sektor hat zugenommen. Auf nationalem Niveau zeigen die Sportorganisationen starke Tendenzen zu Zentralisierung und Professionalisierung; ebenso hat die Kooperation mit den Staat zugenommen. Verf.-Referat