Zur Geschichte des "Vereins zur Pflege von Jugendspielen" in Sarajevo 1905-1918

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Zecevic, Ljubisa
Herausgeber:Gounot, Andre; Niewerth, Toni; Pfister, Gertrud
Erschienen in:Spiele der Welt. Politische, soziale und pädagogische Aspekte : proceedings of the 2nd ISHPES-Congress "Games of the World - the World of Games". Berlin 1993, Germany. Teil 2
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 1996, S. 166-170, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3883458996
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912404713
Quelle:BISp

Abstract

Der Verein zur Pflege von Jugendspielen war dem Charakter nach eine staatliche Institution, mit deren Hilfe die oesterreichisch-ungarische Verwaltung versuchte, Kinder und Jugendliche von den Einfluessen anderer national orientierter Sportvereine fern zu halten. Gleichsam musste man jedoch auf die Bedeutung des Vereins fuer die Einfuehrung zeitgemaesser Formen der Koerperkultur im schulischen Turnunterricht Ruecksicht nehmen. Der VPJ spielte aber auch ausserhalb der Schulen eine bedeutsame Rolle: Er organisierte im Jahre 1909 in Sarajevo dreimal woechentlich Uebungsstunden fuer Erwachsene. Die Arbeit des VPJ war letztlich auch Ausgangspunkt fuer die Verbreitung neuer Sportarten, die dann vom bestehenden Verein aufgegriffen oder in neugegruendeten Vereinen gepflegt wurden. Die eigentliche Absicht der Landesregierung von Bosnien und Herzegowina, mit Hilfe des Vereins eine politische Kontrolle ueber die Jugendlichen auszuueben, wurde letztlich nicht erfuellt. Dagegen fuehrte die Verbreitung der Jugendspiele dazu, dass sich neue, national ausgerichtete Vereine gruendeten. Darueber hinaus nahmen bestehende nationale Sportvereine die Ideen und Sportarten auf und konnten so ihren Einfluss staerken. Lemmer