Geschichte der Leibesuebungen als Kulturgeschichte

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Popplow, Ulrich
Erschienen in:Leibesübungen, Leibeserziehung
Veröffentlicht:1956, 4, S. 8-10; 5, S. 22-25; 6, S. 13-15; 7, 3
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199908400917
Quelle:BISp

Abstract

Verf. ist der Auffassung, dass die Fakten der Geschichte der Leibesuebungen und der Leibeserziehung in Beziehung zu den kulturellen, vor allem aber zu den paedagogischen Erscheinungsformen gesehen werden sollten, um die Betrachtungsweise eines "eingeengten Horizontes" zu vermeiden. Als Ausgangspunkt koenne hier das Welt- und Lebensgefuehl der Menschen dienen, die sich in jeder Kulturepoche spezifische Bewegungs- und Gesellschaftsformen schafften. Die Leibesuebungen stellen demnach eine kulturelle Ausdrucksform dar, die einem staendig kulturellen Wandel unterworfen sind. Das Welt- und Lebensgefuehl auf dem Hintergrund der jeweiligen sportlichen Erscheinungsformen zu untersuchen sollte nach Ansicht von Verf. das "methodische Gebot" fuer jede historische Beschaeftigung mit den Leibesuebungen sein. Nur so koenne man ueber Einzelerfahrungen hinaus das "Totale" der Geschichte der Leibesuebungen erfassen. Ausgehend von diesen Ueberlegungen untersucht Verf. die historischen Ausfuehrungen von Bruno Saurbier, der das Verhaeltnis des Menschen zur Uebung und zur Pflege des Leibes in enger Verbundenheit mit der jeweiligen Kulturlage (Epoche) nachzuweisen versuchte. Verf. geht insbesondere der Frage nach, warum sich B. Saurbier fuer eine Hereinnahme der antiken Leibesuebungen in die deutsche Geschichte der Leibesuebungen entschied. Verf. meint, dass es Saurbier wahrscheinlich um den Vorbildcharakter der antiken Leibesuebungen fuer die deutschen Leibesuebungen ging. Saurbier bleibt nach Meinung von Verf. in seinen Ausfuehrungen jedoch eine Antwort auf die Frage nach dem griechischen Menschenbild und dem Lebensgefuehl von Gymnastik und Agonistik in Zusammenhang mit einem Verstaendnis fuer die gesamtkulturelle "Weltgeschichte" der Leibesuebungen schuldig. Um zu zeigen, dass Saurbier diesen gesamtkulturellen Bezug ausser acht liess, unterzieht Verf. dessen Ausfuehrungen zur Antike der Leibesuebungen als Kulturgeschichte einer eingehenden kritischen Betrachtung. Lemmer