Lernen Mädchen anders spielen als Jungen? Gedanken zu einer geschlechtspezifischen Sportspieldidaktik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kugelmann, Claudia; Friedrich, Georg
Erschienen in:Sport - Spiel - Forschung : zwischen Trainerbank und Lehrstuhl ; Sportspiel-Symposium des ISSW Heidelberg und der dvs vom 30.09. - 2.10.1996 in Heidelberg
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1997, S. 175-182, Lit.
Herausgeber:Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880202931
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199907400529
Quelle:BISp

Abstract

Nach Auffassung von Verf. entwickeln Maedchen im Gegensatz zu den Jungen im Laufe ihrer "Bewegungssozialisation" unterschiedliche Zugangsweisen zu den Sportspielen. So spielen Maedchen im allgemeinen weniger haeufig mit dem Ball als die Jungen. Ob in der Schulpause, vor Beginn einer Sportstunde, am Nachmittag im Freien oder im Vereinssport, nur selten sieht man Maedchen beim Streetball oder beim Fussballspiel. Auch wenn im Fernsehen die Maennerdominanz bei den Sportspielen unuebersehbar ist, so hat sich doch in den letzten Jahren der Maedchen- und Frauensport bei den Sportspielen einen gewissen Platz erarbeitet. Ein Maedchen als Volleyballheldin in einer vom Fernsehen ausgestrahlten Zeichentrickserie wurde für viele heranwachsende Maedchen zu einer Identifikationsfigur. Ausgehend von diesen Ueberlegungen wird aufgezeigt, daß die heutige Sport- und Spielkultur geschlechtsspezifisch ausgerichtet ist, der Sozialisation der Bewegungsentwicklung von Maedchen fehle nach Ansicht von Verf. vor allem die subjektbezogene faszinative Erfahrung mit den Sportspielen. Die Lernprobleme im Maedchensport beim Sportspiel sind nach Auffassung von Verf. damit z.T. auf Einfluesse der geschlechtsspezifischen Sozialisation zurueckzufuehren. Bewegungsprobleme bei den Sportspielen (z.B. beim Fang- und Pass-Spiel) haengen nach dieser Sichtweise in erster Linie mit Misserfolgserlebnissen und damit mit einem Mangel an Durchsetzungsfaehigkeit gegenueber dem Partner sowie mit einer wenig ausgepraegten Selbstwahrnehmung der Maedchen im Spielgefuege zusammen. Im Rahmen einer Pilotstudie werden sportspielspezifische Handlungsideale und Identifikationsangebote für Maedchen im Fernsehen naeher skizziert. Lemmer