Wie der Ball das Laufen lernt: Zur Anfängerschulung in den Sportspielen
Autor: | Schaller, Hans-Jürgen; Ehlen, Josef; Loibl, Jürgen; Schmidt, Werner |
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Erschienen in: | Sport - Spiel - Forschung : zwischen Trainerbank und Lehrstuhl ; Sportspiel-Symposium des ISSW Heidelberg und der dvs vom 30.09. - 2.10.1996 in Heidelberg |
Veröffentlicht: | Hamburg: Czwalina (Verlag), 1997, S. 165-174, Lit. |
Herausgeber: | Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISBN: | 3880202931 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199907400527 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Bei den klassischen Deutungsmustern von Lern- und Bildungsprozessen in der Anfaengerschulung der Sportspiele wird kritisch aufgezeigt, daß in den Konzepten der gegenwaertig vorherrschenden Sportspieldidaktik dem "Objekt" des Sportspiels gegenueber dem "Subjekt" des Spielanfaengers ein zu großes Gewicht beigemessen wird. Ausgehend von dieser Feststellung wird mit Blick auf die 30 jaehrige Entwicklung der Sportspieldidaktik deutlich gemacht, daß jede angestrebte didaktische Perspektivenaenderung nicht als eine Rueckkehr in die "synthetischen" Technikkonzepte der 70er Jahre ausfallen darf. Die Ziele neuer Vermittlungsvorschlaege und -modelle sollten in Zukunft vielmehr auf die ganzheitliche "Handlungsstruktur" des einzelnen Sportspiels bezogen werden. Eine am Leitbegriff der "Spielfaehigkeit" ausgerichtete Spieldidaktik sollte vorrangig ihre Aufgabe darin sehen, die Sportspiele (als Objekte) "subjektadaequat", d.h. altersgemaess und zielgruppenorientiert auszurichten. Am Beispiel der Entwicklung eines einfachen Mannschaftsspiels für Anfaengerinnen im Seniorensport wird aufgezeigt, daß solche "objektivistischen Aneignungsdidaktiken" dann versagen, wenn aeltere Menschen an das Sport-spiel heran gefuehrt werden sollen. Damit hat sich auch in der Erwachsenenpaedagogik die Auffassung durchgesetzt, daß das Lernen - "als subjektbezogene Konstruktion des Lerngegenstandes" - aus den Erfahrungen der Lernenden heraus angelegt werden sollte. Dass aber auch der Grundidee des "kostruktivistischen Lernens" in bezug auf definierte "Zielspiele" eine Chance eingeraeumt werden sollte, wird hier anhand der Ausfuehrungen zum Thema "Genetisches Lehren und Lernen im Sportspiel" naeher begruendet. Lemmer