Gleichgewichtsschulung im Wasser fuer Erwachsene

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Unger, Peter
Herausgeber:Kozel, Juergen
Erschienen in:Gesund durch Schwimmen : Chancen, Risiken und Programme
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 1998, 1998. S. 186-190, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3778032151
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199907400378
Quelle:BISp

Abstract

Neben einer einfuehrenden Erlaeuertung der Grundbegriffe "Wassergefuehl", "Gleichgewichtsfaehigkeit", "raeumliche Orientierungsfaehigkeit" und Verstibularapparat" zeigt Verf. auf, dass vor allem aelter werdende Menschen in der Auseinandersetzung mit dem Medium Wasser den Umgang mit der nachlassenden Gleichgewichtsfaehigeit neu entdecken muessen. Der vestibulaere Gleichgewichtssinn sowie der Tastsinn werden bei den Gleichgewichtsuebungen im Wasser stimuliert und fordern das Wahrnehmungsempfinden in einem besonders hohen Masse heraus. Zudem koennen eine Reihe von Bewegungsstoerungen bewaeltigt werden (z.B. Fangen eines Balles im Sitz auf einem Schwimmbrett).

Da nach Auffassung von Verf. diese Bewegungsstoerungen auch psychomotorische Ursachen haben koennen und mit emotionalen Reaktionen gekoppelt sind, sind die kinaesthetischen Informationen zur Verbesserung der Gleichgewichtsschulung von besonderer Bedeutung. Die Freude an der eigenen Geschicklichkeit, sogenannte "kipplige" Situationen zu meistern, fuehren nicht nur zu einer wohltuenden Entlastung des eigenen Koerpergewichts im wohl temperierten Wasser, sondern auch zu

neuen erlebnisreichen Sinneserfahrungen. Damit erlebt der Uebende, durch Spielsituationen herausgefordert, den leichten Umgang mit seinem eigenen Koerper im Wasser. Eine breit angelegte Foerderung des Muskelsinns, des Wassergefuehls und der Orientierung - auch unter Wasser - versteht sich letztlich auch als "Sturz-Prophylaxe", deren Reaktionsmoeglichkeiten im verletzungsfreien Raum Wasser trainiert werden koennen und an Land mit zunehmenden Alter immer wichtiger werden. Elementare Uebungsbeispiele im hueft- bzw. brusttiefen Wasser unterstreichen aus methodischer Sicht die Notwendigkeit nach Abwechslung, Variation und Stufung der koordinativen Beanspruchung, sich mit dem Partner spielerisch entspannen zu koennen, Gleichgewicht zu halten, Kraft zu gewinnen sowie Empfindungen zu schulen. Lemmer