Langzeitergebnisse operativ behandelter Achillessehnenrupturen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pietrulla, Herbert
Veröffentlicht:Berlin: 1998, 86 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Würzburg, Univ., Diss., 2004
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906400101
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die vorliegende Arbeit berichtet ueber die Ergebnisse der operativen Behandlung von Achillessehnenrupturen in der Technik nach Bunnell und einem Nachbehandlungskonzept, das einen fruehfunktionellen Effekt beinhaltet. lm Zeitraum von 1983 bis 1993 wurden in der Abteilung fuer Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Klinikum Benjamin-Franklin der FU Berlin 119 Patienten mit einer Achillessehnenruptur operativ behandelt. Davon konnten 47 Patienten in einem durchschnittlichen Zeitintervall von 6 Jahren (72,6 Monate) nachuntersucht werden. Das durchschnittliche Alter bei Ruptur lag bei 39,4 Jahren. Die Ruptur ereignete sich am haeufigsten bei sportlicher Betaetigung (70,5%). Der Verletzungsmechanismus bestand ueberwiegend in einer ploetzlichen Ueberdehnung der Achillessehne. Bezueglich der Seitenlokalisation gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen rechts und links. Alle Rupturen waren funktionell komplett. Von den 119 Patienten wurden 116 in der Technik nach Bunnell versorgt. Dabei wurde als Besonderheit eine nicht resorbierbare Drahtnaht benutzt. Der Grund dafuer liegt im speziellen Nachbehandlungskonzept. Experimentelle Untersuchungen haben die Verbesserung des Heilvorganges an der Achillessehne bei funktionellem Reiz bewiesen. Um die operierte Sehne einem solchen funktionellen Reiz moeglichst frueh auszusetzen, wird bereits bei der ersten Gipsanlage eine 0ø-Stellung im oberen Sprunggelenk zu erreichen versucht. Dies setzt die frisch genaehte Sehne von Beginn an unter eine hohe Spannung, die ueber einen laengeren Zeitraum ausschliesslich durch eine Drahtnaht zuverlaessig toleriert werden kann. Nach durchschnittlich 8,12 Tagen (fruehestens nach 6, spaetestens nach 14 Tagen) erfolgte ein Gipswechsel, danach ist Vollbelastung gestattet. Die Gipsbehandlung ist nach 6 Wochen abgeschlossen. Die Langzeitergebnisse wurden in einem speziell entwickelten Nachuntersuchungsscore ueberprueft und bewertet. Der Score zeichnet sich durch eine ausfuehrliche Anamneseerhebung, einen kompletten klinischen Befund mit allen klassischen Funktionspruefungen und insbesondere der erstmaligen Beruecksichtigung objektiver isokinetischer Kraftmessungen am CYBEX 6000 aus. Dabei wurde die maximale Kontraktionskraft, die Kraftausdauer und die Elastizitaet der Sehne bzw. der ueber sie ansetzenden Wadenmuskulatur sowohl der operierten als auch der gesunden Seite gemessen und miteinander verglichen. Gemaess der punktemaessigen Wichtung des Scores hatten insgesamt 18 Patienten ein sehr gutes, 28 ein gutes und 1 Patient ein schlechtes Langzeitergebnis. Die Komplikationsrate des Gesamtkollektivs (n=119) lag bei 8,3%. Es ereigneten sich 4 Rerupturen (3,36%). Die von vielen Autoren unterstellte hoehere Unvertraeglichkeitsrate bei nicht-resorbierbarem Nahtmaterial kann mit einer Quote von 3,4% Unvertraeglichkeitsreaktionen nicht bestaetigt werden. Verf.-Referat