Olympische Idee und olympische Politik auf dem Pruefstand

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Güldenpfennig, Sven
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:1999, 2, S. 9-15
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199906309913
Quelle:BISp

Abstract

Der "IOC-Doppelbeschluss" zu Beginn des Jahres 1999 in Lausanne hat nach Auffassung des Verf. deutlich gemacht, wie tief die einzelnen IOC-Mitglieder bisher in Korruptionsskandale bei der Vergabe von Olympischen Spielen verstrickt waren. Ob die angemahnten Reformen innerhalb des IOC durch eine "institutsinterne Demokratie" mehr Transparenz fuer die Oeffentlichkeit bringen werden, bleibt nach Ansicht des Verf. abzuwarten. Ein Schutz der Autonomie der Olympischen Bewegung kann nach Auffassung des Verf. letztlich jedoch nur durch das "undemokratische Prinzip" der "internen Selbst-Kooperation", als durch eine eingeforderte "externe Demokratisierung" des IOC erreicht werden. Ziel sollte es deshalb sein, durch geeignete praktische Regelungen innerhalb des IOC, die Risiken mangelnder externer und interner Kontrolle zu mindern. Ausgehend von diesen Ueberlegungen befasst sich Verf. mit den Folgen der Korruptionsskandale innerhalb der "politischen" Institution des IOC. Nach Ansicht des Verf. hat man es hier mit einem ganz alltaeglichen Bestechungsskandal zu tun, der fuer sich genommen auf politisch-demokratische und organisations-soziologische Defizite zurueckzufuehren ist. Die reinigende Kraft des Skandals (Personalaustausch) als Folge der Beschluesse von Lausanne kann hier als erster positiver Ansatz angesehen werden. Will man jedoch das tatsaechliche Ausmass des Bestechungsskandals innerhalb der IOC-Mitglieder ermessen, so sollte nach Auffassung des Verf. das Hauptaugenmerk von der politischen, oekonomischen und rechtlichen Ebene abgewendet und mehr der kulturell-moralischen Ebene zugewendet werden. Lemmer