Capturing 'The African' body? Visual images and 'imaginative sports'

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:'Den afrikanischen' Koerper einfangen? Visuelle Bilder und 'imaginaerer Sport'
Autor:Bale, John
Erschienen in:Journal of sport history
Veröffentlicht:25 (1998), 2, S. 234-251, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0094-1700, 2155-8450
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199903308200
Quelle:BISp

Abstract

Die Bedeutung der Photographie als historisches Quellenmaterial wird immer wieder unterschaetzt, haeufig scheinen die Bildillustrationen nur als schmueckender Zusatz und nicht als auswertbares Dokument, das sie in der Regel darstellen. Diese Vermutung geht in Anlehnung an Theoriebildungen in der Anthropologie und der Literaturwissenschaft davon aus, dass wir uns in einer 'Krise der Repraesentation' befinden, die dazu fuehrt, dass die Abbildung der Realitaet nicht mehr als die Realitaet selbst gelten kann und sowohl die Schrift als auch die Photographie als 'Text' begriffen werden. Darueber hinaus orientiert sich die Analyse der Varianten des Hochsprungs der Tutsi in Ruanda in der ersten Haelfte dieses Jahrhunderts an den Theorien zum Orientalismus von Edward Said und an den Arbeiten zur Disziplin von Michel Foucault. In seiner Terminologie der 'imaginaeren Geographien' gestalten sich die Abbildungen der Koerperkultur des afrikanischen Stammes als Exempel fuer die Les- und Interpretierbarkeit der Photographie als historischer Quelle, was der Verfasser durch zahlreiche Bildbeispiele belegt. Die Photographien, die von reisenden Europaeern zwischen 1890 und 1950 vom sogenannten gusimbuka urukiramende gemacht wurden, zeigen zumeist scheinbar reale Szenen afrikanischer Koerper- und Bewegungskultur, nur auf wenigen Bildern sind weisse Kolonialisten zu sehen. Nach den Foucaultschen Studien zum Panoptikum eroeffnet sich in diesen Bildern eine Diskrepanz zwischen dem Sehen und dem Gesehen-Werden. Die Tutsi erscheinen darauf durchgehend als Wunderathleten, die mit Leichtigkeit 2,50 hoch springen, wobei die Macht und Kontrolle des Europaeers ueber den Afrikaner evident wird und sich unter anderem bedeutende Differenzierungen im europaeischen Bild von Hutus und Tutsis abzeichnen. (Ruanda) SaSch