War is over, sport is king : the political climate during the 1920 Olympic Games of Antwerp

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Der Krieg ist vorbei, es lebe der Sport : das politische Klima während der Olympischen Spiele 1920 in Antwerpen
Autor:Renson, Roland
Erschienen in:Stadion
Veröffentlicht:1996, (1995/96), 21/22, S. 193-209, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0172-4029
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199811305572
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Spiele von 1920 in Antwerpen stehen fuer die Wiedergeburt der Olympischen Bewegung aus der "Asche" des Ersten Weltkrieges. Obwohl in der Zwischenzeit der Friedensvertrag unterzeichnet worden war und man die Vertreter der frueheren "Mittelmaechte" nicht foermlich aus dem IOC ausgeschlossen hatte, erhielten Deutschland und seine Verbuendeten keine Einladung. Waehrend Antwerpen infolge des Krieges unter zahlreichen sozialen und wirtschaftlichen Problemen zu leiden hatte, blieb den Organisatoren vor Ort nur ein Zeitraum von 16 Monaten, um die Spiele der siebten Olympiade vorzubereiten. Im uebrigen spukte noch immer der Geist des Krieges in der Stadt. Am Eroeffnungstag erinnerte Kardinal Mercier die in der Antwerpener Kathedrale versammelten Athleten daran, dass der Sport vor 1914 als eine Vorbereitung auf den Krieg verstanden und genutzt worden sei, und forderte, dass er fortan in den Dienst des Friedens gestellt werden muesse. Einige der in Antwerpen teilnehmenden Leichtathleten waren Kriegsteilnehmer, so der Franzose Joseph Guillemot, der Brite Albert Hill oder Bevil Rudd aus Suedafrika. Der unterwartete Sieg der belgischen Fussball-Mannschaft, die waehrend des Krieges unter der Bezeichnung "Front Wanderers" trainiert hatten, wies den Weg zu einer Art chauvinistischer Katharsis - es war ein Ritual einer nationalen Auferstehung im Stadion nach vier Jahren Krieg. Coubertins schmeichelhafte Bemerkungen ueber das Organisationstalent der belgischen Verantwortlichen wurde durch Artikel in der auslaendischen Presse kontrastiert, die die Veranstaltung als ein "Desaster" beschrieben. Die Spiele von 1920 waren zwar ein Beleg und ein Katalysator fuer den Fortbestand der Olympischen Bewegung, von der Wiedergewinnung einer Pax Olympica kann freilich keine Rede sein. Der Krieg war nicht vorbei, der Sport war nicht Koenig. Verf.-Referat