Abstract

Verf. zeigt einleitend auf, dass sich Situationsanalysen beim Volleyballspiel vor allem bei komplexen, variantenreichen und schnell ablaufenden Spielsituationen anbieten, wie etwa beim "Zuspiel nach erfolgreicher Abwehr". Erfolgreich wird hierbei definiert als eine "pritschbare Abwehrleistung in einem 4x4m Raum auf der rechten Seite des Netzes, um die Breite der Entscheidungsmoeglichkeiten des Zuspielers zu gewaehrleisten". Aus der Kombination verschiedener Blickwinkel zeigt Verf. im folgenden am Beispiel des "Zuspiels nach erfolgreicher Abwehr" auf, dass durch alle denkbaren Nachteile der Verallgemeinerung einer Situation (Ableitung von Sollwerten aus Ist-Analysen von Wettkampfbeobachtungen, der Befragung von Experten sowie einer theoretischen Ableitung von Handlungsregeln) entgegengewirkt werden kann. Damit wird insbesondere das Ziel verfolgt, ueber die Verbindung theoretischer (Literaturanalyse, Konstruktionsprinzipien von Klassen bei der Komplexitaetsreduktion) und empirischer Grundlagen (Wettkampfanalyse, Expertenbefragung) eine Ueberblick zu bekommen. Nach einer Gewichtung dieser verschiedenen Blickwinkel kann dann erst nach Auffassung von Verf. die Anwendung der Trainingshinweise (beispielsweise unterschiedlicher Leistungsniveaus) oder Testkonstruktionen (beispielsweise Zuspielertests) vorgenommen werden. Auf der Basis dieser differenzierten Situationsanalyse koennen damit anstatt der Vermittlung von stereotypen Handlungsanweisungen dem Trainer Entscheidungskriterien fuer das "Training des Zuspielers nach erfolgreicher Abwehr" geliefert werden. Lemmer