Abstract

Zielmotorik wird ueblicherweise auf einen raeumlichen Zielpunkt bezogen, obgleich viele Wettkampfsportler ihre Motorik auch auf ein zeitlich zu antizipierendes Ziel abstimmen muessen und koennen. Beim Zeitfahren ueber eine Stunde (Radsport) oder vielen Ausdauerdisziplinen muss der Sportler seine subjektive Anstrengung bzw. objektive Leistung zwischen Start und Ziel optimal einteilen: Ist die eingestellte Leistung zu hoch, muss er vor dem Ziel aufgeben, ist sie zu niedrig, resultiert eine inadaequate Wettkampfleistung. Zahlreiche Untersuchungen der eigenen Arbeitsgruppe zeigen, dass der Mensch in der Lage ist, im Rahmen einer zeitlichen Zielantizipation seinen Leistungseinsatz optimal auf eine zeitlich-raeumliche Zieldistanz einzustellen, solange er diesen selbstbestimmt einteilen kann. Wie bei der Antizipation im Rahmen des motorischen Lernens sind bei dieser Langzeit-Zielantizipation Erfahrungs- bzw. Trainingseffekte nachweisbar. Insgesamt unterstreichen die Befunde zu dieser Art von Zielantizipation die Komplexitaet der Zielmotorik und des motorischen Lernens bezueglich der zeitlichen Dimension im Langzeitbereich - mit entsprechenden Konsequenzen fuer die Trainingspraxis. Verf - Referat