Die Integration ost- und südosteuropäischer Sportwissenschaft und die Rolle des Europäischen Netzwerks der Institute fuer Sportwissenschaft

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Nieber, Lothar
Erschienen in:dvs-Informationen
Veröffentlicht:13 (1998), 1, S. 32-33, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0944-6222
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199805301921
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Das Europaeische Netzwerk der Institute fuer Sportwissenschaft (European Network of Sport Sciences in Higher Education; ENSSCHE) wurde 1991 in Lissabon mit dem hochschulpolitischen Ziel gegruendet, die Integration der Sportwissenschaft im Rahmen des europaeischen Einigungsprozesses zu befoerdern. Trotz der deutlichen Dominanz westeuropaeischer Institute und der Aufbruchstimmung beim Gruendungsforum, das in eine Zeit sehr dynamischer politischer und wirtschaftlicher Veraenderungen besonders in den ost- und suedosteuropaeischen Laendern fiel, stand die Zielstellung der Integration dieser Laender vom Beginn der Arbeit des Netzwerkes an mit auf ihrer Tagesordnung. Neben der Befoerderung des Lehrkraefte- und Studentenaustauschs sowie der Diskussion um die Differenzierung und Konvergenz von Hauptlinien sportwissenschaftlicher Ausbildung und Forschung ging es besonders um die groessere Transparenz und um eine Intensivierung des Informationsaustauschs. Unter der programmatischen Thematik "Bridging the Network" fand vom 13. bis 17. September 1997 in London das nun schon 4. Europaeische Forum des Netzwerkes mit erstmalig einer deutlich groesseren Zahl namhafter Wissenschaftler aus ost- und suedosteuropaeischen Laendern statt. Die tiefgreifenden politischen und oekonomischen Veraenderungen in Zentral-, Ost- und Suedosteuropa in den 90er Jahren brachten auch die Einleitung von Reformen in den Bildungssystemen mit sich, die es diesen Laendern ermoeglichten, sich an EU-Projekten (ERASMUS) zu beteiligen. Studien zum besseren Verstaendnis der aktuellen Situation des Bildungssystems in diesen Laendern verhalfen zu einem besseren Verstaendnis der aktuellen Beduerfnisse und eroeffneten neue Moeglichkeiten interuniversitaerer Kooperation. Dabei gilt es, die nationalen Eigenheiten beizubehalten und die hemmenden Unterschiede zu ueberbruecken. Im Rahmen fachwissenschaftlicher Zusammenarbeit gibt es in einigen sportwissenschaftlichen Disziplinen vielfaeltige gute Ansaetze. Jedoch sind die Fortschritte im Studenten- und Lehrkraefteaustausch trotz Beruecksichtigung der nationalen Besonderheiten nicht ausreichend. Die Moeglichkeiten des Netzwerkes, diesen Prozess aktiv zu beschleunigen, sind begrenzt. Es vermag nur die Rahmenbedingungen zu entwickeln, in denen nach den Prinzipien der Freiwilligkeit, Transparenz und des gegenseitigen Vertrauens eine gesamteuropaeische Kooperation auf dem Gebiet der Sportwissenschaft entstehen kann. Nicht zuletzt die noch mangelnde aktive Beteiligung deutscher sportwissenschaftlicher Institute zeigt, wie schwierig sich dieser Prozess gestaltet. Verf.-Referat