Kardiozirkulatorische und metabolische Parameter professioneller Radrennfahrer im jahreszyklischen Verlauf

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Naske, Kathrina
Veröffentlicht:Freiburg i. Br.: 1994, 1994. Diss., 69 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199805301625
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der vorliegenden Arbeit wird die sportmedizinische Betreuung einer Mannschaft professioneller Strassenradrennfahrer ueber einen Zeitraum von einem Jahr beschrieben. 19 Sportler wurden bezueglich kardiozirkulatorischer und metabolischer Parameter untersucht. Dabei stellte sich neben der Frage des generellen Verhaltens verschiedener laborchemischer Messgroessen auch die Frage nach saisonalen Schwankungen der koerperlichen Leistungsfaehigkeit bei den leistungsdiagnostischen Untersuchungen. Die Ergebnisse der Fahrradergometrie zeigten im Beobachtungszeitraum keine signifikanten jahreszyklischen Veraenderungen und die Ausdauerleistungsfaehigkeit der Athleten stellte sich im Juli 1991 waehrend hoher Wettkampfbelastung am schlechtesten dar. Bei guter Trainingsstrukturierung sollte in der Aufbauphase, bei Strassenradrennfahrern in der Zeit von November bis Januar eine deutliche Leistungssteigerung erfolgen. Die Leistungsfaehigkeit waehrend der Wettkampfsaison sollte nach Moeglichkeit nicht absinken. Das Herzvolumen und der Gesamtkoerperfettgehalt zeigten signifikante saisonale Unterschiede mit einer Vergroesserung des Herzens und einer Abnahme des Gesamtkoerperfettgehaltes waehrend der Rennsaison. Die Messung der neuromuskulaeren Erregbarkeit ergab sowohl fuer die Ruhewerte als auch fuer Rheobase und Chronaxie sehr niedrige Reizstromwerte. Diese waren ohne pathologische Bedeutung und stellen eine Adaptation an den Ausdauersport und den speziellen Bewegungsablauf im Radsport dar. Durch verschiedene Laborparameter, wie beispielsweise Harnstoff und Kreatinkinase, ergaben sich Hinweise auf physische Ueberlastungszustaende der Radfahrer und zu geringe Moeglichkeiten der Regeneration aufgrund der Erfordernisse des Profisports. Bei den untersuchten Radfahrern liess sich unter intermittierender Gabe von Eisenpraeparaten weder ein latenter Eisenmangel, noch eine Sportanaemie bzw. eine manifeste Anaemie feststellen, dagegen lagen die Werte fuer Magnesium und Zink im unteren Normbereich, weshalb eine kontinuierliche Substitution empfehlenswert scheint. Das Verhalten des Fettstoffwechsels war typisch fuer Ausdauersportler mit niedrigen Werten fuer Triglyceride, Gesamtcholesterin, VLDL und LDL und hohem HDL. Der Immunstatus der Athleten war im Sinne einer verschlechterten Abwehrlage veraendert mit IgG-Spiegeln im unteren Normbereich und erhoehter Infektanfaelligkeit. Zusammenfassend laesst sich sagen, dass professionelle Radrennfahrer einer umfassenden sportmedizinischen Betreuung beduerfen. Dabei spielt die Ergometrie zur Objektivierung des Leistungszustandes und Festlegung der Belastungsintensitaet zur Trainingssteuerung mit dem Ziel einer optimalen Leistungsentwicklung eine herausragende Rolle. Durch regelmaessige medizinische Ueberwachung koennen Mangelerscheinungen und Ueberlastungsphaenomene bis hin zu manifesten Krankheiten erkannt und verhindert werden. Verf.-Referat