Sportmedizinische Aspekte des Gleitschirmfliegens

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Tusk, Ingo
Veröffentlicht:Frankfurt a.M.: 1995, 49 S., Lit.
Hochschulschriftenvermerk:Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1996
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199804301335
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Gleitschirmfliegen erfreut sich in Mitteleuropa immer groesserer Beliebtheit. 50.000 lizensierte Piloten gibt es allein in Deutschland und der Schweiz. Wir untersuchten 11 Gleitschirmschueler, 9 Maenner und 2 Frauen im durchschnittlichen Alter von 28,3 Jahren, waehrend ihrer vierwoechigen Ausbildung. Parameter waren Plasma-Adrenalin, Noradrenalin (aus venoesem Blut unter Zusatz von Glutathion und EGTA im HPLC), Blutdruck und Herzfrequenz waehrend der Fluege. Ausserdem wurden von den Probanden klinische Selbstbeurteilungs-Skalen (nach Zerrsen) erstellt und die auf den Piloten einwirkende Beschleunigung (G) bei extremen Flugfiguren gemessen. Adrenalin, Noradrenalin und Herzfrequenz zeigten Maximalwerte, ohne dass eine entsprechend hohe physische Aktivitaet von den Piloten geleistet wurde. Frequenzen bis 188 bpm, Adrenalin bis 3,3 nmol/l und Noradrenalin bis 15,3,nmol/l wurden bei den ersten Fluegen gemessen. Der systolische Blutdruck stieg im Durchschnitt um 8 mmHg gegenueber dem Ruhewert. Es stellte sich waehrend der Ausbildung ein leichter Trainingseffekt ein, jedoch blieben die Werte ueber den Normalwerten bei leichter koerperlicher Belastung. Die auf den Piloten einwirkenden Beschleunigungen blieben sowohl im Gesamtvektor mit maximal +2,8 G, als auch im klinisch relevanten Teilvektor der z-Achse (Koerperlaengsachse) mit maximal +2,5 G weit unter den in Flaechenflugzeugen zu erreichenden Werten. Da bei guten meteorologischen Bedingungen und dem heutigen Geraetestandard Fluege von 2-3 Stunden keine Seltenheit sind, sollten Gleitschirmpiloten ihr kardiovaskulaeres System im Sinne eines Ausdauertrainings auf lange Fluege vorbereiten. Zu diskutieren ist die Frage nach einer obligatorischen flug- b.z.w. sportmedizinischen Untersuchung. Verf.-Referat