Arbitraere Koerperpraxis

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hietzge, Maud Corinna
Herausgeber:Hildenbrandt, Eberhard
Erschienen in:Sport als Kultursegment aus der Sicht der Semiotik. dvs-Tagung vom 29. - 30.09.1995 im Schloss Rauischholzhausen
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1997, 1997. S. 59-77, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3880202893
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199802300225
Quelle:BISp

Abstract

Sport unter der Perspektive der Semiotik mit Erkenntnisgewinn zu betrachten, setzt eine Anpassung der Theorie und eine Klaerung des Begriffsinventars voraus (Arbitraritaet, Regel, Bedeutung, Code etc.). W. Flussers essayistische Kennzeichnung der Geste als Traeger sinnstiftender Signifikation bringt die Folgerungen aus der Koerpersprachforschung auf den Begriff und gibt gleichzeitig die Richtung an, in der die Sportwissenschaft dem Prozess der Vergesellschaftung des Koerpers durch die Praegung von Bewegung auf die Spur kommen kann. Damit laesst sich die Semiotik ueber W.v.Humboldts Begriff des Habitus, der von Bourdieu zum systematischen Kernstueck der Soziologie entwickelt wurde, an eine vergleichende Anthropologie des Koerpers anbinden. In der Moderne wird der Koerper in saekularen rituellen Situationen erneut zum Fokus gesellschaftlicher Ordnungsaktivitaet: im Sport. Die Reaktionen auf diese Vereinnahmung im praktischen Diskurs koennen sich ebenfalls des Koerpers bedienen. Soziale Konventionen assoziieren Bewegungsformen arbitraer mit imaginaeren Referenten, z.B. technologisiertes Krafttraining an Maschinen mit der glueckseligen Wiederkehr des erotischen Koerpers. (Verf.-Referat)