Abstract

Die historische und gegenwaertige Situation des schottischen Fussballs laesst zahlreiche Rueckschluesse auf den Zustand der Gesellschaft zu, wobei die Vereine 'Glasgow Rangers' und 'Celtics', die seit dem spaeten 19. Jahrhundert die Szene beherrschen, exemplarisch sind. Beide Vereine haben aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte und der speziellen Entwicklung einen besonderen kulturellen, religioesen, sozialen und auch politischen Hintergrund. Die Auseinandersetzung zwischen schottischen Protestanten und immigrierten Iren katholischen Glaubens ist in diesem Kontext von grundlegender Bedeutung. Darueber hinaus sind Moeglichkeiten der nationalen Identititaetsfindung fuer die schottische Bevoelkerung in Abgrenzung zum englischen Staatswesen signifikant. Fussball gilt als die populaerste Sportart des Landes und daher als Traeger und Foerderer eines schottischen Patriotismus. Die in den achtziger Jahren unseres Jahrhunderts enorm gestiegene Gewaltbereitschaft von irischen Nationalisten hat sich - wie die Analyse der Pressemitteilungen ergibt - auch auf die Atmosphaere des sportlichen Aufeinandertreffens uebertragen. Die 'Celtics' verbinden so als sozio-kulturelle Institution sportliche Begeisterung mit religioesen und politischen Manifestationen ihrer irischen Herkunft und katholischen Ueberzeugung. Schmidt