Abstract des Autors

Das Sportherz ist durch eine exzentrische Hypertrophie aller Herzhoehlen gekennzeichnet und steht in engem Zusammenhang mit einem gesteigerten Vagotonus. Infolgedessen werden im EKG von gesunden Sportlern nicht nur Rhythmusstoerungen, sondern auch Veraenderungen im QRS-Komplex und in der Endstrecke beobachtet. Als Ausdruck der exzentrischen linksventrikulaeren Hypertrophie ist der Sokolow-Lyon-Index positiv. Der haeufige Befund eines inkompletten Rechtsschenkelblocks ist moeglicherweise auf eine Hypertrophie des Myokards in der Spitze des rechten Ventrikels zurueckzufuehren. Ursachen fuer Endstreckenveraenderungen verschiedenster Auspraegung sind weitgehend unklar. Sie erfordern aber in jedem Fall eine weitere diagnostische Abklaerung. Bei einer Normalisierung der Endstrecken unter Belastung sind derartige Veraenderungen funktioneller Natur. In jedem Fall ist eine Echokardiographie indiziert, sie bringt Klarheit ueber Groessen- und Funktionsverhaeltnisse des Herzens. Eine hypertrophe Kardiomyopathie ist auszuschliessen. Haeufige Rhythmusstoerungen des Sportherzens sind die Sinusbradykardie- und arrhythmie. Seltener werden Ersatzrhythmen beobachtet. Eine beim Sportler oefter auftretende Rhythmusstoerung ist die atemabhaengige einfache AV-Dissoziation. Vereinzelt koennen auch Ersatzrhythmen, die von der Kammer ausgehen, beobachtet werden. Zuletzt kann eine ausgepraegte Vagotonie auch zu Verlaengerungen der Ueberleitungszeit fuehren. Ausser dem AV-Block II Typ Mobitz wurden AV-Blockierungen jeden Schweregrades bei Sportlern beobachtet. Der funktionelle Charakter dieser Rhythmusstoerungen kann leicht bewiesen werden, wenn sie unter Belastung wieder verschwinden. Verf.-Referat