Kultureller Sinngeber. Die Sportwissenschaft an deutschen Universitäten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Grupe, Ommo
Erschienen in:Forschung und Lehre
Veröffentlicht:1996, 7, S. 362-367, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0945-5604
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199607108964
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Leibesuebungen haben an deutschen Universitaeten eine jahrhundertelange Tradition. Das Bild vom jeu de paume des Collegium illustre in Tuebingen ziert manche Universitaetsgeschichte und viele Publikationen zur Sportgeschichte. Haeufig waren Exerzitienmeister fuer Reiten, Fechten und Ballspiele an unseren alten Universitaeten angestellt, von denen auch einige ueber Ballhaeuser, Reitanlagen und Turnierplaetze verfuegten. Im Gefolge der Jahnschen Turnbewegung wurden diese eher elitaeren Sportmoeglichkeiten zu Beginn der 20er Jahre des 19. Jh. durch studentische Turnplaetze ersetzt oder ergaenzt (und bald auch schon wieder verboten), und in den 30er Jahren wurden eigene gymnasitsche Anstalten oder Universitaetsturnanstalten gegruendet, dies auch, um die damals etwas aufmuepfigen Studierenden besser unter Kontrolle zu haben. Auch Universitaetsturnlehrer wurden eingestellt. Die wechselvolle Tradition dieser Einrichtungen ist bis heute im Allgemeinen Hochschulsport der Universitaeten lebendig geblieben, der ein Angebot in vielen Sportarten fuer die Studierenden und Bediensteten der Universitaeten umfasst und gesundheitlichen, sozialen und paedagogischen Zielen dienen soll. Gemessen an dieser Geschichte der Leibesuebungen und des Sports an unseren Universitaeten ist die Geschichte der Sportwissenschaft kurz. Sie ist gekennzeichnet durch eine zunaechst fehlende akademische Anerkennung, durch eine Oeffnung der Universitaeten gegenueber dem Sport in den 60er Jahren und durch die Institutionalisierung der Sportwissenschaft als Fachdisziplin in den 70er Jahren. Verf.-Referat