Katheterablation bei orthodromer Kreisbahntachykardie eines Triathleten

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Catheter ablation in a triathlete with orthodromic circusmovement tachycardia
Autor:Zweiker, R.; Pokan, R.; Kaltenbrunner, W.; Hofmann, P.; Eber, B.; Fruhwald, F.M.; Schumacher, M.; Bachl, N.; Steinbach, K.; Klein, W.
Erschienen in:Österreichisches Journal für Sportmedizin
Veröffentlicht:25 (1995), 4, S. 104-109, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1012-3156, 1867-1985
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199607108761
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Supraventrikulaere Arrhythmien sind in der Normalbevoelkerung ein normales, haeufig anzutreffende Phaenomen. Sie fuehren besonders bei Leistungssportlern zu einer betraechtlichen Einschraenkung der Leistungsfaehigkeit, die mit dem Fortsetzen der sportlichen Karriere nicht vereinbar ist. Der 27jaehrige Triathlet gab anamnestisch unter koerperlicher Belastung das Auftreten von paroxysmalen Tachykardien mit deutlicher Leistungseinschraenkung an. Der physikalische Status sowie saemtliche Explorationen in bezug auf eine kardiale oder extrakardiale Erkrankung blieben ohne pathologischen Befund. In der Ergometrie bis 500 W war keine Ausloesbarkeit zu erzielen. Nach exzessivem Training konnte eine Tachykardie mit schmalen Kammerkomplexen ohne abgrenzbare P-Welle mit einer Zykluslaenge von 286 ms dokumentiert werden. Mit der Verdachtsdiagnose AV-Knoten-Reentry-Tachykardie vom gewoehnlichen Typ wurde eine Therapie mit Sotalol 240 mg/die eingeleitet, womit zwar eine Arrhythmieunterdrueckung, aber auch ein deutlicher Leistungsverlust verbunden war. In der elektrophysiologischen Untersuchung (ohne Therapie) konnte keine retrograde Leistungskapazitaet des AV-Knotens, aber eine
linksanterolateral liegende Bahn mit ausschliesslich retrograder
Leistungskapazitaet erhoben werden (orthodromic circusmovement tachycardia = "concealed" WPW). In derselben Sitzung konnte mittels Hochfrequenz-Wechselstromapplikation eine erfolgreiche Ablation durchgefuehrt werden. Nach wenigen Wochen gewann der Patient den naechsten Triathlon. Der weitere Verlauf war durch zweimalige Rezidive kompliziert, die neuerliche Ablationssitzungen notwendig machten. Derzeit ist der Patient beschwerdefrei. Das WPW-Syndrom wird bei einer Praevalenz von 0,1% in der Normalbewoelkerung haeufig diagnostiziert. Die Symptomatik kann von vollstaendiger Beschwerdefreiheit bis zum ploetzlichen Herztod reichen. Eine medikamentoese Therapie stellt lediglich eine symptomatische Moeglichkeit dar und beeintraechtigt die Leistungsfaehigkeit. Die kurative Therapie ist die Katheterablation, die an sich Risikopatienten vorbehalten bleibt. Bei Hochleistungssportlern stellt jedoch, wie in unserem Fall gezeigt, die Ablatation der akzessorischen Bahn die Therapie der Wahl dar. Verf.-Referat