Ueber das Laktatverhalten und die Sauerstoffaufnahme waehrend eines fuenfwoechigen aeroben und anaeroben Ausdauertrainings

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kuerten, Ralf
Veröffentlicht:Köln: 1995, 143 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199603106691
Quelle:BISp

Abstract

Es wurde die Frage untersucht, wie sich ein aerobes und anaerobes Training ueber insgesamt 5 Wochen auf das Leistungs- und Sauerstoffaufnahmeverhalten sowie auf metabolische Parameter auswirkt. Fuer die Untersuchung stellten sich 10 maennliche Probanden zur Verfuegung. Das mittlere Alter betrug 24,6+/-2,2 Jahre, das Koerpergewicht 78,8+/-10,2 kg und die Koerpergroesse 184,6+/-8,5 cm. Die Probanden unterzogen sich einer standardisiert ansteigenden (STD) sowie anhand der aerob-anaeroben Schwelle (4 mmol/l Laktat) und im submaximalen Intensitaetsbereich festgelegten Stufenbelastung (2-ST) auf dem Fahrradergometer, mehrmals im Verlauf der Trainingsperiode. Im einzelnen wurden Parameter im Bereich der Sauerstoffaufnahme (ml/min) registriert und mit Hilfe mathematischer Modelle berechnet bzw. simuliert. Weiterhin wurde die Leistung (Watt), Blutlaktat (mmol/l) aus dem hyperaemisierten Ohrlaeppchen sowie die Herzfrequenz ermittelt. Die wesentlichen Ergebnisse sind: - Signifikanter Leistungszuwachs im STD in der 3. Woche. Ein weiterer Anstieg der Leistungsfaehigkeit in der 4. Woche liess sich statistisch nicht absichern. Gemessen an der aerob-anaeroben Schwelle erfolgt in der 3. Woche im Durchschnitt eine signifikante Leistungssteigerung auf 112% des Ausgangswertes; - Das durchschnittliche maximale Laktat im STD, bezogen auf die in der 1. Woche erreichte maximale Leistung, fiel in der 3. Woche auf gleicher Stufe signifikant auf 84% der Ausgangswerte ab. Ab der 3. Woche konnte eine geringfuegig zunehmende Laktatreduktion statistisch nicht abgesichert werden. Das Laktat im 2-ST zeigte ebenfalls eine signifikante Reduktion auf 79% in der 3. Woche bei submaximaler Stufe und auf 77% im Bereich der aerob-anaeroben Schwelle sowie auf 71% und 70% in der 5. Woche. In der isolierten Betrachtung des Laktatverhaltens in der Hauptbelastungswoche (2. Woche) wurde vom 4. auf den 5. Tag bzw. 6. Tag ein deutlicher Abfall des maximalen Laktats bei gleicher Leistung im 2-ST beobachtet; - Das Nachbelastungslaktat zeigte eine signifikant beschleunigte Elimination bei aktiver im Vergleich zur passiven Erholung. Aller Wahrscheinlichkeit nach besteht eine lineare Abhaengigkeit zwischen Laktatmaximum und Eliminationsgeschwindigkeit in einem Bereich von 6 bis 15 mmol/l. Weiterhin ergaben sich Hinweise darauf, dass infolge einer 2maligen intensiven Trainingsbelastung beim zweiten Mal die Elimination sowohl bei passiver als auch aktiver Erholung schneller verlaeuft; - Eine Reduktion des durch Simulation berechneten Gesamt-VO2def um 24% von 2255 ml auf 1292 ml (1. Stufe 2-ST) sowie um 9% von 4847 ml auf 4695 ml (2. Stufe) als Folge einer Verringerung der VO2-Drift im Beobachtungszeitraum (2. u. 3. Woche). Es bestand statistisch eine Abhaengigkeit zwischen Laktat und VO2-Drift mit y=8,3x+0,6 (VO2(end-3)(l/min) zu Laktat(end-3)(mmol/l). Die Abhaengigkeit bestaetigte sich nicht in den ersten Tagen der 2. Woche bei signifikantem Laktatabfall und unveraenderter VO2. Aus den Befunden kann geschlossen werden, dass in den ersten Tagen der 2. Woche eine vermehrte Laktat-, Fett- sowie Glukoseoxydation in Abhaengigkeit von dem beanspruchten Glykogenspeicher als Ursache fuer den signifikanten Laktatabfall angenommen werden kann. Eine Reduktion der submaximalen Leistungsfaehigkeit der Probanden liess sich nicht erkennen. In der folgenden 3. Woche konnte ein signifikanter Leistungszuwachs im STD ohne wesentliche Aenderung im weiteren Versuchsverlauf beobachtet werden. Bezueglich der AAS ergab sich nach 3 Wochen Training eine Rechtsverschiebung der Laktat-Leistungskurve im STD als Zeichen einer Verbesserung der Ausdauerleistungsfaehigkeit. Verf.-Referat (gekuerzt)