Querschnittuntersuchung zur Erklaerung der Auswirkung der von sportartspezifischen Belastungen ausgehenden Reize zum Knochenumbau durch Erfassung des Knochenmineralsalzgehaltes an der Lendenwirbelsaeule und am proximalen Femur bei Leistungssportler/-innen aus verschiedenen Sportarten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Chae, Eun-Heui
Veröffentlicht:Köln: Deutsche Sporthochschule Köln (Verlag), 1995, 166 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199512104618
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die vorliegende Arbeit beschaeftigte sich mit der Erklaerung der Auswirkung sportlicher Aktivitaet auf das Knochengewebe. Ausserdem wurden die Zusammenhaenge zwischen anthropometrischen Merkmalen und Knochendichte untersucht. Zur Beantwortung der aufgestellten Fragen wurde eine Querschnittuntersuchung bei Sportlerinnen (n=91) und Sportlern (n=104) verschiedener Sportarten (Mittel- und Langstreckenlaufen, Spielsport (Basket-, Volley-, Hand- und Fussball), Radfahren, Triathlon, Kraftsport (Judo und Ringen) und Ballettanz), bei unspezifisch trainierten Sportstudent/-innen (n=44/82) und bei trainierten Kontrollpersonen (n=25/36) mittels BMD-Messungen (g/cm**2) durchgefuehrt. Die BMD-Messungen wurden an den Koerperregionen, an denen bevorzugt osteoporose-bedingte Brueche auftreten (Wirbelkoerper, proximaler Femur), mit der DEXA-Methode in einer mobilen Messeinheit (Osteomobil) durchgefuehrt. Neben den ueblichen anthropometrischen Parametern wurden der Koerperfettgehalt (Caliper-Methode) und die Hautdicke (sonographische Hautdickenmessung) bestimmt. Trainingsspezifische und sonstige anamnetische Parameter wurden anhand eines Fragebogens erhoben. Die aufgestellten Fragen koennen zusammenfassend wie folgt beantwortet werden: 1. Sind die den Knochenumbau stimulierenden Reize sportartspezifisch? Die den Knochenumbau stimulierenden Reize sind weniger sportartspezifisch, sondern vielmehr belastungsartspezifisch. 2. Hat eine bestimmte Art koerperlicher Belastung auf die Knochen in den unterschiedlichen Skelettabschnitten die gleiche Auswirkung? Eine bestimmte Art koerperlicher Belastung ruft unterschiedliche Anpassungsreaktionen in den verschiedenen Skelettabschnitten hervor. 3. Welche Beziehungen bestehen zwischen Knochendichte (BMD) -Werten an verschiedenen Skelettabschnitten? Es bestehen keine festen Beziehungen zwischen den BMD-Werten an verschiedenen Skelettabschnitten. Daher koennen aus den BMD-Werten an der LWS nicht ohne weiteres Rueckschluesse auf die BMD-Werte in den Femurregionen und umgekehrt gezogen werden. 4. Welche Beziehungen bestehen zwischen BMD-Werten an verschiedenen Skelettabschnitten und anthropometrischen Parametern bei jungen, sportlich aktiven Personen? Zwischen den in dieser Studie erhobenen anthropometrischen Parametern und den BMD-Werten konnten keine eindeutigen Beziehungen festgestellt werden. Die ossaeren Apassungen bei sportlich aktiven, jungen Menschen haengen weniger von anthropometrischen Merkmalen, sondern viel mehr von der Belastungsart ab. 5. Laesst sich der unterschiedliche Einfluss der sportlichen Aktivitaet auf die Knochendichte mit der "Spannungstheorie" von PAUWELS und KUMMER schluessig erklaeren? Der Anpassungsprozess im Knochen (Koerper gleicher Festigkeit) durch sportliche Aktivitaet ist mit der "Spannungstheorie" von PAUWELS und KUMMER schluessig zu erklaeren: Belastungen mit hoher Krafteinwirkung erzeugen hohe Spannungen im Knochen. Der erhoehte BMD-Wert ist bei jungen und gesunden Menschen ein Indikator fuer die festigkeitssteigernde Anpassungsreaktion des Knochens. 6. Eignet sich die Ultraschall-Hautdickenmessung als ein alternatives Messverfahren zur Abschaetzung der BMD bei jungen, sportlich aktiven Personen? Die sonographische Hautdickenmessung erscheint in einem Kollektiv von trainierten jungen Menschen zur Abschaetzung der Knochendichte im Sinne einer ersten Screening-Untersuchung nicht geeignet. 7. Welche Art von Belastung ist moeglicherweise fuer die Praevention einer Osteoporose besonders guenstig? Solche sportlichen Aktivitaeten, die den ganzen Koerper und insbesondere das Achsenskelett moeglichst umfassend und dynamisch bzw. karftbetont beanspruchen, sind sinnvoller Bestandteil einer Osteoporose-Prophylaxe. Verf.-Referat