Die Elektroenzephalographie im Lauf-Freizeitsport

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The electroencephalography and running as leisure-time activity
Autor:Mechau, Dorothée; Mücke, S.; Liesen, Heinz
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:46 (1995), Sonderheft S2, S. 451-456, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199510103413
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Trainingssteuerung fuer die Sportart Laufen geschieht im Freizeitsport zumeist durch subjektive Einschaetzung des Einzelnen oder Messung der Herzfrequenz. Beide Parameter besitzen nur bedingt Aussagekraft fuer die Dosierung der Belastungsintensitaet. Ihre Beurteilung ueber Funktionsaenderungen des ZNS unter Beruecksichtigung der laktaziden Produktion wurde fuer den Laufsport bisher nicht untersucht. Die Elektroenzephalographie eignet sich als Methode zur Darstellung der Aktivierung des ZNS nach sportlichen Belastungen. In dieser Untersuchung mit 10 Freizeitsportlern und 3 Leistungssportlern (in der Phase ihres Grundlagentrainings) im Alter von 20 und 45 Jahren wurden 45 min mit zwei unterschiedlichen Belastungsintensitaeten, gemaess einer mittleren Laktatproduktion </=2,4 mmol/l oder >/=2,5 mmol/l, gelaufen. Bei den Laeufern, die die niedrige Belastungsintensitaet waehlten, konnte ein Abfall der gemittelten spektralen Leistungsdichte direkt nach dem Lauf gegenueber den Ausgangsaktivitaeten festgestellt werden. Davon betroffen waren insbesondere der theta- (73,42%+/-9,69 des Ausgangswertes), alpha-1- (71,43%+/-11,61) und der beta-1- (76,37%+/-9,59) Bereich mit schwach signifikanten Abnahmen. Nach 30 min sitzender Erholung naeherten sich die gemittelten spektralen Aktivitaeten wieder dem Ausgangslevel. Im Vergleich dazu kam es nach einem intensiveren Lauf zu einer Aktivitaetszunahme gegenueber der Ausgangsmessung. Die groessten Leistungszunahmen konnten im delta- (156,50%+/-72,77), alpha-1- (129,08%+/-38,69) und alpha-2- (123,25%+/-36,55) Bereich gemessen werden. Nach der Erholung stieg die Aktivitaet in alpha-1-Frequenzband mit 159,54%+/-41,85 noch weiter an. Diese Veraenderung war signifikant gegenueber der Ruheaktivitaet und wird als Ermuedung interpretiert. Die belastungsbedingten Aktivitaetsveraenderungen der spektralen Leistungsdichte im theta-, alpha- und beta-1-Bereich lassen sich signifikant positiv korreliert (bei unterschiedlichen Signifikanzniveaus) mit der mittleren Laktatproduktion der gelaufenen 45 min in Beziehung setzen. Der Sport im Freizeitbereich sollte eine Ausgleichsfunktion zu Stresskomponenten des Alltags besitzen und u.a. eine gesundheitlich positive Belastung darstellen. Dies scheint bei Laufbelastungen mit einer Blut-Laktatkonzentration </=2,4 mmol/l gegeben zu sein. Die vorgelegten elektroenzephalographischen Befunde weisen darauf hin. Verf.-Referat