Psychophysiologische Komponenten der sportlichen Bewegungsleistung und des sportlichen Trainings : ein neurophysiologischer Beitrag

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schober, Frank
Veröffentlicht:Jena: 1985, 174 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199504101040
Quelle:BISp

Abstract

Die vorliegende Arbeit geht von der Hypothese aus, dass ein zielgerichteter notwendiger und damit spezifischer (tonischer und phasischer) zentralnervaler Aktivierungsgrad als Bedingung vor jeder Handlung spezifisch herbeigefuehrt (vorbereitet) und waehrend des Handlungsvollzuges aufrechterhalten werden muss. Im Rahmen psychophysiologischer Untersuchungen kann sich die Elektroenzephalographie den Aktivierungsprozessen im ZNS des Menschen am direktesten naehern, da sie Biosignale des Organismus selbst verarbeitet und ueber moderne Analyse- und Auswertemoeglichkeiten hirnphysiologische Korrelative der Aktivierung liefert. Daraus erwaechst die besondere Rolle der Neurophysiologie im Rahmen psychophysiologischer Untersuchungen. Durch den Einsatz neurophysiologischer Untersuchungsmethoden, speziell des EEG im Rahmen komplexer interdisziplinaerer Experimentaluntersuchungen werden in der vorliegenden Arbeit Moeglichkeiten aufgezeigt, die psychophysiologische Zustandsdiagnostik im Sport zu qualifizieren. In Trainings- und Wettkampfuntersuchungen wurden ueber 100 Sportlerinnen und Sportler in 8 Sportarten und sportlich untrainierte Personen untersucht. Dabei wurden Befunde aus ca. 10.000 EEG-Untersuchungen erhoben, wobei in den meisten Faellen parallel vegetative, hormonelle, biochemische, psychologische und trainingsmethodische Parameter zur Charakterisierung der untersuchten Belastungssituationen mit herangezogen wurden. Die neurophysiologischen Ergebnisse wurden sowohl ueber die Registrierung der EEG-Grundaktivitaet (Leistungsdichtespektrum, Intervallhistogramm) und durch die Ableitung langsamer ereignisbezogener Hirnpotentiale (Bereitschaftspotential, Zielbewegungspotential) als auch durch die Bestimmung der Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) erzielt. Im Falle der EEG-Grundaktivitaet erfolgte die unipolare EEG-Ableitung in der Regel ueber der praezentralen und okzipitalen Hirnrindenregion der dominanten Grosshirnhemisphaere gegen das kontralaterale Ohr in den Situationen: Ruhe (Ausgangswert) - nach sportlicher Erwaermung - unmittelbar nach der entsprechenden Belastung - zu verschiedenen weiteren Zeitpunkten nach der Belastung (Wiederherstellung). Eine belastungsabhaengige Zunahme des zentralnervalen Aktivierungsgrades zeigt sich in der EEG-Grundaktivitaet in einer Erhoehung der mittleren Frequenz im Alpha-Bereich (8-13 Hz) des EEG. Verf.-Referat (gekuerzt)
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