Abstract

Die soziologische Behandlung des Themenbereichs von Sport und Behinderung ist gegenwaertig atheoretisch. Verf. erlaeutert die soziologische Perspektive des strukturellen Funktionalismus legt dar, in welcher Weise er fuer die Forschung im Bereich von Sport und Behinderung Anwendung finden koennte. Im ersten Teil werden die grundlegenden Annahmen des strukturellen Funktionalismus dargestellt. Die Annahmen sind ausgerichtet auf das soziale System, die Werteuebereinstimmung und das Systemgleichgewicht sowie die Verbundenheit der Systemteile. Der zweite Teil erlaeutert die grundlegenden Forschungsanliegen. Die Diskussion betrachtet die soziale Struktur und ihre Funktion; die funktionellen Voraussetzungen des Behindertensports als ein soziales System; die Probleme der sozialen Ordnung und eine positivitische Untersuchungsmethodologie. Zwei Erklaerungsmoeglichkeiten fuer die Teilnahme am Behindertensport werden benutzt, um die Bedeutung der sozialen Struktur nachzuweisen. Im dritten Teil werden die theoretischen und tatsaechlichen Grenzen einer Analyse des strukturellen Funktionalismus untersucht unter besonderer Beruecksichtigung der Art und Weise wie die Sichtweise den Gedanken unterstuetzt, dass Behindertensport das ideologische Konstrukt von Behinderung legitimiert. Abschliessend kann festgestellt werden, dass trotz der Einschraenkungen der strukturelle Funktionalismus einen sehr brauchbaren Rahmen liefert, mit dessen Hilfe eine soziologische Untersuchung von Sport und Behinderung durchgefuehrt werden kann. Doll-Tepper