Abstract

Trainingswissenschaft und Training profitieren voneinander. Sie stehen einerseits nebeneinander, wie eine Wissenschaft und ihr Gegenstand nebeneinander stehen. Sie sind andererseits existentiell aufeinander angewiesen. Fuer die Trainingswissenschaft ist dies selbstverstaendlich, denn der Gegenstand konstituiert erst eine Wissenschaft. Darueber hinaus zeigt sich diese Abhaengigkeit aber auch im Forschungsprozess. Bei der Problemauswahl, bei der Hypothesenformulierung oder bei der Interpretation der Untersuchungsergebnisse bedarf der Forscher der Sachkompetenz der Praktiker. Der Profit der Trainingspraxis besteht in Handlungsanweisungen, die die Trainingswissenschaft im Sinne der technologischen Anwendung von Theorien bereitstellt. Die Zielgruppen des Trainings lassen sich unterscheiden in Leistungs-, Breiten- und Schulsportler. Die Einengung des Gegenstandsbereiches auf den Hochleistungssport ist unzulaessig, weil Training auf allen Leistungsebenen stattfindet. Abhaengig von den Zielgruppen hat Training verschiedene Funktionen. Es dient zumeist der Leistungsoptimierung. Es dient aber auch der Stabilisierung der Leistung bzw. der Aufrechterhaltung einer einmal erzielten motorischen Leistungsfaehigkeit wie z.B. im Breitensport, und es bezweckt auch, wie im Alterssport, eine Verringerung des Rueckgangs der (sport)motorischen Leistungsfaehigkeit. Das sportliche Training ist eine Variante des Trainings im allgemeinen, denn Training findet auch ausserhalb des Sports statt. Verf.-Referat (gekuerzt)