Brauchen wir eine neue Leichtathletik? Leichtathletik als organisierter Breitensport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Digel, Helmut
Erschienen in:DLV-Jahrbuch 1992/93
Veröffentlicht:Darmstadt: 1992, S. 113-127, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Leichtathletik-Fördergesellschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199308066582
Quelle:BISp

Abstract

Verf. stellt die durch Mitgliederschwund, Leistungsrueckgang, Athletenzwist, Funktionaerskluengel, Fuehrungs- und Konzeptionslosigkeit gekennzeichnete Hochleistungsleichtathletik der zunehmend laut werdenden Forderung nach einer verstaerkt breitensportorientierten Leichtathletik (LA) gegenueber und gelangt zu der Erkenntnis: Die LA befindet sich in einer paradoxen Situation. Uebernimmt sie neue Aufgaben, entspricht sie den neuen Beduerfnissen nach Wohlbefinden, Gesundheit, Spass, Wagnis und neuen emotionalen Erfahrungen, so gefaehrdet sie ihre ureigenste Substanz. Haelt sie am Kern ihrer olympischen Disziplinen fest, stehen Training und Wettkampf im Mittelpunkt, so wird die LA im Vergleich zu anderen Sportverbaenden an Einfluss verlieren, wird sich zwangslaeufig verkleinern, wird jedoch nur auf diese Weise im Konzept der internationalen LA eine Rolle spielen koennen. Aus der Eroerterung dieses Widerspruchs zieht Verf. folgendes Fazit: Wir brauchen eine neue LA; neue Formen des Uebens, Spielens und Trainierens sind notwendig, neue Wettkampferlebnisse sind zu schaffen, Kreativitaet und Innovationsbereitschaft sind angesagt. Im Gegensatz zu einer Entertainment-LA sollte es bei dieser neuen LA jedoch nicht in erster Linie um den Augenblick, um das unmittelbare Hier und Jetzt, sondern um die sehr viel tiefere Freude an einer Leistung, die auf der Grundlage einer gewissen Anstrengung und Leistungsbereitschaft erbracht wird, gehen. Schiffer