Zum Problem der Leistung in Schule und Schulsport - Thema ohne Ende und mit Tradition
Autor: | Ader, Armin |
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Erschienen in: | Sportunterricht |
Veröffentlicht: | 29 (1980), 2, S. 51-57 |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0342-2402 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU199209058580 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Die paedagogische und sportpaedagogische Leistungsdiskussion ist ueberwiegend im Zusammenhang der Sozialstruktur jeder Gesellschaft zu sehen. Phasenverschiebungen in der Entwicklung von Industriegesellschaften erschweren die Diskussion ueber notwendige Leistungsanforderungen. Es fehlt eine Hierarchie von Leistungsfertigkeiten, die Paedagogik und Sportpaedagogik in die Lage versetzt, eine Hierarchie von Zielen zu formulieren. Ueberakzentuierung aktueller Gesichtspunkte einer kommunikativen Paedagogik wie schuelerorientierter Sportunterricht, soziales Lernen oder die Abkehr vom oeffentlichen Sport mit seinen Leistungsnormen uebersehen die unvermeidliche Orientierung an gesellschaftlich bestimmten Leistungsanforderungen an Schule und Sport, soll fuer das Leben erzogen und gelernt werden. Die Existenz von Industriegesellschaften ist auf Innovationsleistungen, z.B. zur Erschliessung neuer Energieressourcen, angewiesen. Die Wahrscheinlichkeit solcher Innovationsleistungen ist nur gross bei hohen Informationsstaenden wissenschaftlicher, technischer, sozialer und organisatorischer Art, die immer wieder in den Nachwachsenden reproduziert werden muessen. Lernleistungen gehoeren folglich an die Schulen. Der Sport verwirklicht gewissse Grundprinzipien unserer Gesellschaft - Leistung erbracht in Konkurrenz nach Regeln relativer Gleichheit - immer noch exakt, ideal und einigermassen gerecht. Will man nicht an der Wirklichkeit vorbei erziehen, gehoren Leistungsanforderungen unter paedagogischer und didaktischer Reduktion in den Schulsport. V.-R.