Abstract

Nach Satzung des ATSB - bis 1919 ATB - wurde von Anfang an eine Gleichberechtigung der Frauen und Maedchen gefordert; sie durften nicht nur mitturnen und Sport treiben, sondern waren in allen Vereinsfragen formal gleichberechtigt. Verf. untersucht den Stellenwert dieses Gleichberechtigunsanspruches, ausgehend von der Lebenssituation der Frauen und Maedchen und versucht deren Grenzen und Moeglichkeiten im ATB/ATSB sichtbar zu machen. Die Klaerung des Verhaeltnisses von Frauenbewegung und Arbeiterbewegung ist als Beitrag zur aktuellen Auseinandersetzung der Emanzipation der Frau im Sportbereich anzusehen. Hierbei nehmen die proletarische Koerperkultur sowie der Geschlechtsbegriff eine zentrale Rolle ein. In diesem Zusammenhang wird sich eingehend mit der Frauenarbeit unter kapitalistischen Bedingungen der Weimarer Republik auseinandergesetzt und der Stellenwert politischer Fragen bzw. Aktivitaeten fuer den Proletarismus herausgearbeitet. Die Hinterfragung des verinnerlichten Frauenbildes und eine adaequate Vertretung entsprechend den weiblichen Mitgliedern wird als wichtiger Schritt fuer eine qualitative Veraenderung im Sport als notwendig erachtet. Schneider