Körper und Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Rittner, Volker
Erschienen in:Handbuch Sport : wissenschaftliche Grundlagen von Unterricht und Training. Bd. 1
Veröffentlicht:Düsseldorf: Schwann (Verlag), 1984, S. 607-620, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198507001503
Quelle:BISp

Abstract

Koerperliche Aktivitaeten, Befindlichkeiten oder Verrichtungen gelten i.a. als natuerlich und wenig beeinflussbar. Eine anthropologische Vergewisserung macht jedoch deutlich, dass es im Bereich menschlichen Handelns und Erlebens keine natuerlichen Phaenomene im strengen Sinne und auch keine pure Koerperlichkeit gibt. Der Koerper erweist sich stets als interpretierter und sozialer Koerper. Auch der Sport erhaelt seine Konturen und seine symbolische Bedeutung immer erst im Kontext der Sozialisation bzw. Koerpersozialisation.Die grosse Popularitaet des Sports, die interne Dynamik und Differenzierung, speziell auch die spezifische Hartnaeckigkeit der Natuerlichkeitspostulate und die vielfaeltigen quasi-symbiotischen Phaenomene der Kontaktbereitschaft und Loyalitaet lassen sich nur im Rahmen eines weitgreifenden Ansatzes plausibel machen, der sich auf anthropologische Grundlagen der Identitaetsbildung zurueckbesinnt. Fuer die Sportwissenschaft kommt es daher in Zukunft darauf an, sowohl einen befriedigendensozialwissenschaftlichen Koerperbegriff zu entwickeln wie eine darauf bezogene angemessene Theorie des Sports, die die prekaeren Bedingungen menschlicher Identitaetsbildung konzeptionell erfasst. Schiffer