Wettkampf als Gegenwelt

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebauer, Gunter
Erschienen in:Aktuelle Probleme der Sportphilosophie : topical problems of sport philosophy
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 1983, S. 342-353
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3778074717
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198407000101
Quelle:BISp

Abstract

Hinsichtlich des Handelns im Wettkampf bestehen in der Sportwissenschaft drei Annahmen: 1. Handeln im Wettkampf besteht aus Ereignissen. 2. Handeln im Wettkampf entfaltet seinen tieferen Sinn, wenn man es als eine Symbolisation auffasst. 3. Handeln im Wettkampf besteht aus dem Kampf zwischen zwei oder mehreren Individuen bzw. Mannschaften. Verf. stellt diese Annahmen in Frage und schlaegt vor, den Wettkampf, das Handeln im Wettkampf und die Wettkaempfer nicht als Sinnbild, Symbol, Metapher oder Abbild aufzufassen, sondern die Struktur des Wettkampfs anhand der Struktur des Diskurses ueber den Wettkampf zu untersuchen. Diese Struktur isoliert ein Ich gegen Widersacher, die der Diskurs gegen das Ich gruppiert, wobei die Struktur des Ichs im Widerstand die Struktur der Ich-Konstitution in modernen westlichen Gesellschaften seit dem 18. Jahrhundert ist. Der Wettkampf, als Diskurs betrachtet, verwirklicht jedoch nicht nur dieselbe Struktur wie die Konstitution des Ichs, sondern beruht darueber hinaus auf Imaginationen. Der Diskurs erzeugt somit kein Weltsupplement, sondern eine fiktive Gegenwelt, die mit zunehmendem kulturhistorischen Bewusstsein immer mehr in Frage zu stellen ist. Schiffer