Abstract

Curriculumentwuerfe der letzten Jahre haben weitgehend eine Sachanalyse des Sports auf seine gesellschaftlichen Bedingungen, die Auswahl der Sportarten oder Bewegungsanalysen reduziert. Unterschiedliche Formen des meist breitenorientierten Sporttreibens mit ihren je unterschiedlichen Werten und Wirkungenfuer das Individuum blieben unbeachtet. In Anlehnung an bildungstheoretische Gedanken und handlungstheoretische Ueberlegungen versucht Verf. eine Systematik der Vielfalt des Sports nach: 1. Guetekriterien (Minimierung der Zeit, Maximierung der Treffer, Optimierung der Gestalt); 2. leistungsbestimmenden Faktoren (Kraft, Ausdauer, Koordination, Taktik); 3. Umgebungsbedingungen (natuerliche, kuenstliche Umgebung, Fortbewegungshilfen); 4. Interaktionsformen (Assoziierung, Kooperation); 5. Sinngebung (Ausdruck/Kreativitaet, Bewegungsfreude, Gesundheit). Die Defizite heutigen Sportunterrichts werden an den jeweiligen Merkmalen verdeutlicht. Sie liegen meist in ihrer ungleichen Gewichtung oder gar voelligen Missachtung. Aber auch fehlerhafte Deutungen koennen Ursache fuer Schwierigkeiten und Einseitigkeit im Sportunterricht sein. Siebler-Ungerland