Abstract

Ziel der Untersuchung ist die Analyse des sozialen Kontextes, in dem Gewalt imBereich des Eishockeys anzutreffen ist und als dessen integraler Bestandteil verstanden werden muss. Mit Hilfe eigener Beobachtung und durch die Auswertungvon 38 Interviews von Spielern zweier Mannschaften der amerikanischen Eishokkey-Liga soll die Interpretation von Gewalt durch die Spieler selbst ermitteltwerden. Ein wesentlicher Grund liegt nach Ansicht des Verf. darin, dass sich jeder mit dem Eintritt in das Spielgeschehen in reiner Situation befindet, in der Koerperkraft und Gewalt entscheidende Bedeutung haben. Er betont den dramatischen Charakter der Situation, in der Gewalt zur Rettung von Status und Ehre eingesetzt werden muss. Verf. ist der Ansicht, dass Ausmass und Intentionder ausgeuebten Gewalt von den Situationsinterpretationen durch die in der Situation befindlichen Personen abhaengig sind. Die Befragten tendierten zu proaggressiven Interpretationsstrategien. Damit wurde deutlicha dass die soziale Organisation von Gewalt im Eishockey der in anderen Sozialbereichen aehnelt. Verf. unterstreicht nochmals, dass die Struktur der Beziehungen zu anderen Personen ueber den Einsatz von Mitteln der Beherrschung, also auch Gewalt, entscheidet. Niepelt