Vom Fußball besessen. Einige soziologische Spekulationen über Fußball-Vandalismus

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Taylor, Jan
Herausgeber:Hammerich, Kurt; Heinemann, Klaus
Erschienen in:TEXTE ZUR SOZIOLOGIE DES SPORTS. SAMMLUNG FREMDSPRACHIGER BEITRAEGE.
Veröffentlicht:Schorndorf: Hofmann (Verlag), 1975, S. 245-271, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3778061127
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU197702004687
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Verf. versucht Fußball-Vandalismus in seinem sozialen Kontext zu analysieren. Zentrale Werte der traditionellen Anhänger des Fußballs, der Arbeiterklasse, waren der Sieg als Ersatz für sonst nicht zu bewältigende soziale Probleme und Rivalität, Männlichkeit und aktive Mitwirkung. Die mitwirkende Kontrolle der Anhänger am Spiel machte die Spieler, die demselben Milieu entstammten, zu Repräsentanten der Subkultur. Die Entwicklung im Fußballspiel nach dem 2. Weltkrieg, gekennzeichnet durch Professionalisierung und Internationalisierung und damit zur Anpassung an das Unterhaltungsbedürfnis der Mittelschicht und einer sich differenzierenden Arbeiterklasse, bewirkte den Verlust der bisherigen Kontroll- und Identifikationsmöglichkeiten. Als demokratische Reaktion auf diese Verbürgerlichung des Fußballs versucht nun ein subkultureller Kern, der mit den absolut und relativ materiell depravierten (arbeitslosen u.a.) Identisch ist, seine traditionellen Werte durch irrationale Techniken, die bis zur Erstürmung des Spielfelds und Sachbeschädigungen gehen, aktiv zu erhalten. In solchen dramatischen Spielsituationen fallen die Werte der Subkultur und der Spieler wieder zusammen. Schell