DeBiS - Chancen und Grenzen von Demokratiebildung in Sportvereinen - Eine multimethodische Analyse von Maßnahmen und Ansätzen der Demokratiebildung in Kooperation mit Vereinen der Pilotprojekte des Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gaum, Christian (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportpädagogik und Sportdidaktik, Tel.: +49 (0) 234 32-28065, christian.gaum at ruhr-uni-bochum.de); Jaitner, David (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Pädagogik und Philosophie / Abteilung Pädagogik, Tel.: +49 (0) 221 4982-4730, D.Jaitner at dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Ratzmann, Alexander (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportpädagogik und Sportdidaktik, alexander.ratzmann at rub.de); Steinmann, Annika (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Pädagogik und Philosophie / Abteilung Pädagogik, A.Steinmann at dshs-koeln.de)
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportpädagogik und Sportdidaktik; Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Pädagogik und Philosophie / Abteilung Pädagogik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080920/24)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2024 - 03/2025
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020240400087
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Das Projekt DeBiS zielt darauf ab, Erkenntnisse über die Potenziale und Grenzen der Demokratiebildung in Sportvereinen zu gewinnen. Um diese Ziele zu erreichen, sind zwei Teilziele im Projekt formuliert:
1. Untersuchung der Funktionen und Konzepte der Demokratiebildung in Sportvereinen sowie die Bestimmung der demokratischen Strukturen und das Verständnis von Demokratiebildung in diesen Organisationen. Hierbei sollen auch bestehende Konzepte und Voraussetzungen für die Umsetzung von demokratiebildenden Maßnahmen identifiziert werden.
2. Analyse der fördernden und hemmenden Strukturen sowie Kommunikationsformen, die die Demokratiebildung in Sportvereinen beeinflussen. Dabei werden die fördernden Faktoren sowie Hindernisse und strukturelle Barrieren untersucht.
Das Arbeitsprogramm des Projekts umfasst eine systematische Literaturanalyse, um einen umfassenden Überblick über den Forschungsstand zu schaffen. Zudem ist eine mehrperspektivische empirische Analyse geplant, die sich auf ausgewählte Pilotprojekte des Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus im Sport konzentriert.
• Teilprojekt A (Teil II) befasst sich retrospektiv mit abgeschlossenen Pilotprojekten und nutzt Methoden wie Dokumentenanalyse und Leitfadeninterviews, um Chancen und Grenzen dieser Projekte zu identifizieren.
• Teilprojekt B (Teil III) begleitet aktiv laufende Pilotprojekte und nutzt Methoden wie Dokumentenanalyse und teilnehmende Feldforschung, um die Durchführung und Kommunikationsprozesse dieser Maßnahmen zu untersuchen.
Durch diese kombinierten Methoden strebt das Projekt an, eine fundierte Grundlage für die Förderung der Demokratiebildung in Sportvereinen zu schaffen.

Planung

Der Zeitrahmen erstreckt sich insgesamt über 10 Monate und umfasst die Schritte von der Planung und Konzeption bis hin zum Praxistransfer und der Veröffentlichung der Ergebnisse. Durch die Kombination verschiedener Forschungsmethoden soll ein umfassendes Verständnis der Demokratiebildung in Sportvereinen erlangt werden.
Der Arbeitsplan des Projekts DeBiS gliedert sich in vier Abschnitte:
1. AP1 – Planung und Konzeption: Einführung des Teams und Festlegung der Kommunikationsstrukturen, um eine reibungslose Projektdurchführung zu gewährleisten.
2. AP2 – Systematische Literaturanalyse: Umfassende Analyse von Demokratiebildungsmaßnahmen innerhalb und außerhalb des Sports, unter Verwendung eines Theoretical-Review-Ansatzes.
3. AP3 – Empirische Analyse: Zweigeteilte empirische Untersuchung mittels Dokumentenanalyse, Leitfadeninterviews und partizipativer Feldforschung in ausgewählten Pilotprojekten des Bundesprogramms gegen Rechtsextremismus im Sport, um fördernde und hemmende Strukturen zu identifizieren.
4. AP4 – Praxistransfer und Projektbericht: Zusammenfassung und Veröffentlichung der Ergebnisse zur Förderung der Demokratiebildung in Sportvereinen, einschließlich einer öffentlichen Tagung, Abschlussberichten, Videodokumentationen und Fachpublikationen.

Ergebnisse

Das Transferkonzept des Projekts DeBiS zielt auf die Verbreitung der Ergebnisse sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis ab. Die Maßnahmen umfassen:

1. Fachwissenschaftliche Publikationen in sportwissenschaftlichen Journals (speziell in der Zeitschrift "Forum Kinder- und Jugendsport", die den Forschungs-Praxis-Dialog fördern soll) sowie die Präsentation des Projekts auf Fachtagungen, um die wissenschaftliche Gemeinschaft zu informieren und in den Diskurs einzubinden.
2. Die Erstellung und Veröffentlichung eines Projektvideos aus der begleitenden Dokumentation des Forschungsprojekts, das auf digitalen Kanälen (etc. BISp, Uni-Homepage, Youtube) zur Wissensverbreitung dient.
3. Die Vertiefung der Zusammenarbeit mit den projektbeteiligten und weiteren Vereinen, um die Projektergebnisse für die Praxis zugänglich zu machen.
4. Die Präsentation der Erkenntnisse und Praxisempfehlungen in der breiteren Öffentlichkeit und gegenüber Multiplikatoren aus Sportpolitik und -verbänden und kommunalen Interessenvertretungen.
5. Die Nutzung von Netzwerken wie dem Netzwerk Sport und Politik sowie der Deutschen Sportjugend (dsj) zur Förderung des Transfers in die Praxis.
6. Die Durchführung einer Abschlussveranstaltung, die sowohl der Wissenskommunikation als auch der Weiterentwicklung des partizipativen Ansatzes dient. Dabei sollen praxisrelevante Materialien in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen entwickelt werden, um deren Bedarfe zu berücksichtigen und den Transfer in die Praxis zu unterstützen (z.B. Handreichungen, Leitbilder, Workshops und Ausbildungsmodule für Trainer und Vereinsleitungen).

Durch diese vielseitigen Maßnahmen wird angestrebt, die gewonnenen Erkenntnisse zur Demokratiebildung in Sportvereinen in die Wissenschaft und die Praxis zu überführen und einen nachhaltigen Einfluss auf den Diskurs und die Umsetzung von Demokratiebildung in Sportvereinen zu erzielen.