Biomechanische Analysen zur Identifikation von Coach Markern für Sprünge und Würfe mit mehr als drei Rotationen im Eiskunstlaufen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Turgay-Leuenberger, Myriam (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft / Fachbereich Kraft-Technik / Fachgruppe Eiskunstlaufen)
Mitarbeiter:Gorges, Tom (Institut für Angewandte Trainingswissenschaft / Fachbereich Kraft-Technik / Fachgruppe Eiskunstlaufen)
Forschungseinrichtung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft / Fachbereich Kraft-Technik / Fachgruppe Eiskunstlaufen
Finanzierung:Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
Kooperationspartner:Olympiastützpunkt Berlin ; Olympiastützpunkt Bayern ; Olympiastützpunkt Chemnitz, Dresden; Olympiastützpunkt Rhein-Neckar; Universität Leipzig ; Deutsche Eislauf-Union
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2019 - 12/2022
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020210601087
Quelle:Internetauftritt des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft

Ziel

AP1 Generierung von Coach Markern für Vierfachsprünge
AP2 Überprüfung des SAT als leistungsdiagnostisches Tool zur Trainingssteuerung der semispezifischen Ausdauerleistungsfähigkeit im Eiskunstlaufen

Planung

AP1
-Ermittlung von Mindestparametern bezüglich der Flugzeit, des Drehimpulses und des Trägheitsmoments
-Generierung von Kenntnissen zur höchsten Rotationseffektivität bezüglich des Drehimpulses
-Bestimmung von Vorteilen der Landetechnik mit Gegenrotation

AP2
-Evaluierung der überarbeiteten qualitativen Bewertungsmerkmale
-Analyse der ermüdungsbedingten Veränderung der Ausführungsqualität und der Durchgangsdauer im SAT
-Analyse der Inverventionseffekte auf die Ausführungsqualität und Durchgangsdauer sowie auf die spezifische Ausdauerleitstungsfähigkeit im SAT

Ergebnisse

Die Ergebnissse von AP1 sollen einerseits in der Traineraus- und weiterbildung sowie im Rahmen des Trainer-Berater-Systems angewandt und genutzt werden.
Aufgrund der Ergebnisse von AP2 soll der SV fundiert eine Entscheidung über Beibehalt oder Streichung des Leistungsdiagnostiktool SAT treffen können, um so sein Leistungsdiagnostikkonzept weiter zu entwickeln können.

(Zwischen)Ergebnisse

AP 1: „Generierung von Coach Markern für Vierfachsprünge“ - Generierung von Coach Markern für drei verschiedene Vierfachsprünge (4T, 4F, 4Lz) - Erstellung von zwölf Videos mit Coach Markern zu sechs Events (Einstich, Abflug, Flug, Flug + Gegenrotation, Präparation zur Landung, Landung) - Die höchste Rotationseffektivität wird bei geringstem Trägheitsmoment und einem Winkel unter 10 Grad zwischen Hauptträgheitsachse (HTA) und Drehimpulsvektor (L) erzielt. Berechnungen zeigen eine Annäherung der x, y-Komponenten von L an die z-Komponente. Als indirektes Maß gilt das Trudeln der Körperlängsachse in der Sportpraxis. Zur Winkelverkleinerung wird die Anpassung der Körperachse an den Drehimpuls empfohlen (Schräglage im Abflug entgegen der Sprungrichtung). - Die Winkelgeschwindigkeit der Schulter-, Hüftachse und der Landekufe ergab für alle Achsen eine sehr hohe Winkelgeschwindigkeit bei erstem Eiskontakt. AP 2: „SAT als leistungsdiagnostisches Tool zur Trainingssteuerung der semispezifischen Ausdauerleistungsfähigkeit im Eiskunstlaufen“ - Mittels einer multiplen linearen Regressionsanalyse konnte die Varianz der finalen Durchgangsdauer des letzten Durchgangs nicht durch die Variablen relativer Laktatabbau und HF-Senkung erklärt werden. Daher wurde eine zusätzliche Variable, die Laktatdifferenz, hinzugezogen und erneut eine Regressionsanalyse durchgeführt. Die Laktatdifferenz Durchgang 2 zu Durch-gang 3 wurde als signifikanter Prädiktor für die finale Durchgangsdauer identifiziert. Es können 25,4 % der Varianz von der finalen Durchgangsdauer mit der zusätzlichen Variable erklärt werden. - Bei neun Elementen konnte eine moderate bis sehr gute Übereinstimmung aufgezeigt werden. Bei drei Elementen wurde in einem oder mehreren Durchgängen eine mangelhafte oder geringe Übereinstimmung festgestellt. Die Gesamtpunktzahlen der einzelnen Durchgänge wiesen eine große Kor-relation auf. Die nicht-parametrische partielle Rang-Korrelation zeigte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der semispezifischen Ausdau-erleistungsfähigkeit (rel. HF Senkung, rel. Laktatabbau, Laktatdifferenz D3) und der Stabilität der Ausführungsqualität kontrolliert für die Summe der Durchgangsdauer. - Mittels von individuellen und herkömmlichen Trainingsmethoden auf dem Eis konnte eine Verbesserung der Laktatdifferenz festgestellt werden. Es zeigten sich globale Effekte bezüglich Durchgänge (Abnahme der Laktat-differenz von D1 bis D3) und Interaktionseffekte (verminderte Abnahme der Laktatdifferenz im Posttest als im Pretest). Es konnte keine Veränderung der Ausführungsqualität sowohl zwischen den einzelnen Durchgängen als auch zwischen dem Pretest und Posttest festgestellt werden.