MiSpEx Transfer: Re-Analysen, Entwicklung und Validierung eines Übungsmodulkatalogs zur Reduktion von Rückenschmerzen (P3)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Mayer, Frank (Universität Potsdam / Hochschulambulanz / Professur für Sportmedizin und Sportorthopädie, Tel.: 0331 977-1768, fmayer at uni-potsdam.de); Engel, Tilman (Universität Potsdam / Hochschulambulanz / Zentrum für Sportmedizin, Freizeit-, Gesundheits- und Leistungssport, Tel.: 0331 9771082, tiengel at uni-potsdam.de)
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Hochschulambulanz / Professur für Sportmedizin und Sportorthopädie; Universität Potsdam / Hochschulambulanz / Zentrum für Sportmedizin, Freizeit-, Gesundheits- und Leistungssport
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071612/20-21)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2020 - 12/2021
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020201100265
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Als maßgebliche Faktoren für das initiale Auftreten und die Wiederkehr von Rückenschmerzen gelten neuromuskuläre und strukturelle Defizite, häufig begleitet von biopsychosozialen Faktoren. Im Forschungsprojekt des MiSpEx-Netzwerks (Medicine in Spine Exercise) konnte die Wirksamkeit des Trainings der aktiven Rumpfkompensation externer Lasten durch ein perturbationsgestütztes sensomotorisches Training (PSMT) sowohl für den Spitzensport als auch die Allgemeinbevölkerung belegt werden. Ausstehend ist eine weiterführende Differenzierung hinsichtlich der individuellen Wirksamkeit und des Anpassungsbedarfs der eingesetzten Übungen zur Optimierung des PSMT für Personengruppen mit unterschiedlichen Belastungsprofilen. Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, einen modularen Trainingskatalog zu entwickeln, der eine optimale Anwendung des PSMT, angepasst an spezifische Belastungsprofile unterschiedlicher Personengruppen, ermöglicht. Es erfolgt zunächst eine systematische Analyse bestehender Datensätze zur Definition und Anwendung von Cluster-Kriterien aus Parametern des beruflichen Kontexts, des freizeitlichen Umfelds, als auch auf Basis medizinischer/klinischer und sozioökonomischer Faktoren. Anschließend findet eine Analyse des Datenpools hinsichtlich der Wirksamkeit des Übungsportfolios, als auch zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen des PSMT unter Einbezug der gebildeten Clusterprofile statt. Darauf aufbauend erfolgt eine grundlegende Analyse aller Übungen der angewandten Übungsprogramme hinsichtlich ihrer Übungs-Charakteristika der Grundübung, als auch des eingesetzten Perturbations-Elements. Abschließend erfolgt die Entwicklung und Validierung eines kriterien-basierten modularen Übungskatalogs zur Erstellung von Übungsprogrammen, individualisiert auf die Anforderungen von Personengruppen unterschiedlicher Belastungsprofile.

Planung

Q3 2020 bis Q4 2020: „Re-Analysen bestehender Datensatze":
- Erstellung einer Gesamtdatenbank unter Einschluss aller relevanten zentrischen Interventionsstudien des Netzwerkes.
- Definition und Anwendung von Cluster-Kriterien für die Auswertung hinsichtlich unterschiedlicher Belastungsprofile beruhend auf Parametern des beruflichen Kontexts, des freizeitlichen, sowie medizinisch/klinischer und sozio-ökonomischer Faktoren.
- Analyse des Datenpools hinsichtlich der Wirksamkeit des Übungsportfolios, als auch zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen des Perturbationstrainings unter Einbezug der gebildeten Clusterprofile (Einsatz interferenzstatistischer Verfahren sowie eines theoretisches Erklärungsmodell (dynamisches Strukturgleichungsmodell))
Q1 2021 bis Q4 2021: „Entwicklung und Validierung eines modularen Übungskatalogs":
- Systematische Analyse aller Übungen der angewandten Übungsprogramme hinsichtlich ihrer Übungs-Charakteristika der Grundübung (u.a. direkte vs. indirekte Rumpf-Einbindung) als auch des eingesetzten Perturbations-Elements (u.a. dynamisch/statisch, hoch-intensiv/niedrig-intensiv, einmalig/repetitiv).
- Einbindung weiterer, in Einzelstudien des Netzwerks entwickelter und validierter Perturbationsübungen an spezifischen Personengruppen (u.a. bei Spitzenathleten).
- Entwicklung und Anwendung eines einheitlichen Bewertungs-Verfahrens zur Differenzierung der Übungen entsprechend ihrer Übungs-Charakteristika.
- Kriterien-basierte Erstellung von Übungsprogrammen, individualisiert auf die Anforderungen von Personengruppen unterschiedlicher Belastungsprofile.
- Experimentelle Validierung der unterschiedlichen Übungsmodule in exemplarischen Kleingruppen-Anwendungen.
Projektbegleitend finden zwei Transfersymposien für den inhaltlichen Austausch und die Bildung von Querverbindungen zu weiteren Teilprojekten zur Förderung des „Transfers der Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes „Ran Rücken" (MiSpEx Netzwerk) in unterschiedliche Zielgruppen" statt.

Ergebnisse

Der entwickelte modulare Übungskatalog des perturbationsgestützten sensomotorischen Trainings (PSMT) zur Prävention und Therapie von Rückenschmerzen, angepasst an die Trainingsanforderungen unterschiedlicher Personengruppen, findet im Anschluss direkte Anwendung in der Praxis unterschiedlicher Berufs- und Tätigkeitsgruppen. Die Umsetzung erfolgt dabei in Kooperation mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Dies erlaubt einen direkten Transfer der Studienergebnisse des vorgestellten Forschungsprojektes, unter Anwendungsbedingungen und leistet damit einen entscheidenden Beitrag für die Gesunderhaltung der Allgemeinbevölkerung. Eine Ablösung der Übungsinhalte und –programme durch die DGUV, bzw. ausgewählte BGen, ist ab dem 01.01.2021 geplant.