Trainingskarussell in der gerontopsychiatrischen Demenzversorgung - Effekte eines tagesstrukturierenden Trainingsprogrammes auf nicht-kognitive Verhaltenssymptome bei Demenzpatienten

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Fleiner, Tim Jakob (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie
Finanzierung:Deutsche Sporthochschule Köln
Kooperationspartner:Landschaftsverband Rheinland / LVR-Klinik Köln
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/2015 - 12/2015
Erfassungsnummer:PR020200500164
Quelle:Forschungsinformationssystem der Deutschen Sporthochschule Köln

Ziel

Neben dem Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit stehen bei Personen mit Demenzerkrankung besonders Verhaltenssymptome wie Depressionen, Wahnvorstellungen, agitiertes Verhalten und Schlafprobleme im Vordergrund. In der Studienlage wird ein direkter Zusammenhang zwischen der körperlichen Inaktivität der Patienten und den Verhaltenssymptomen beschrieben. Demnach fordern Experten, besonders das agitierte Verhalten von Patienten mit Demenzerkrankung nicht mittels körperlichen Fixierungen und medikamentöser Ruhigstellung zu behandeln, sondern diese Patienten in hohem Maße körperlich zu aktivieren. Diese Forderung greift das Projekt "Trainingskarussell bei Demenzerkrankung" auf.

Planung

Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie führen an Demenz erkrankte Patienten der LVR-Klinik Köln ein zweiwöchiges Trainingsprogramm zusätzlich zu der Regelversorgung durch. Die der Interventionsgruppe zugeordneten Teilnehmer erhalten dreimal pro Woche ein viermal am Tag stattfindendes Training, bestehend aus jeweils zwei Ausdauer- und zwei Krafttrainingseinheiten. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe erhalten zusätzlich zur Regelversorgung ein Programm zur sozialen Stimulation. Im Vergleich dieser beiden Gruppen wird untersucht, welche Effekte das Trainingsprogramm auf die Verhaltenssymptome, die Belastung der Pflegenden, den Einsatz psychotroper Medikation, das Bewegungsverhalten, die Tagesstruktur und neuroprotektive Wirkmechanismen hat.

Ergebnisse

Die zu erwartenden Ergebnisse sind für die klinische Versorgung von Patienten mit Demenzerkrankung äußerst bedeutsam und direkt mit einer Verbesserung der Versorgungssituation verbunden. Dieses Projekt kann einen wichtigen Beitrag leisten, den Fokus der Demenzversorgung auf die körperliche Aktivität und Aktivierung der Patienten zu setzten, anstatt wie aktuell auf den Einsatz von psychotropen Medikamenten.