KiGGS - Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kurth, Bärbel-Maria (Robert-Koch-Institut / Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring)
Mitarbeiter:Hölling, Heike (Robert-Koch-Institut / Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring)
Forschungseinrichtung:Robert-Koch-Institut / Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring
Finanzierung:Deutschland / Bundesministerium für Gesundheit ; Deutschland / Bundesministerium für Bildung und Forschung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2003 - 12/2017
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020181000096
Quelle:Projektwebseite

Ziel

Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht im Vordergrund der KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts. Die Lang­zeit­studie beobachtet die gesundheitliche Situation der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen und begleitet sie bis ins Erwachsenenalter. KiGGS gehört neben DEGS und GEDA zu den drei Studien des RKI-Gesundheitsmonitorings.
Die Datenerhebungen zu KiGGS erfolgen in Wellen. KiGGS liefert wiederholt bundesweit repräsentative Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren und ermöglicht Aussagen zu Trends in der gesundheitlichen Lage.
Durch die wiederholte Einbeziehung der Studienpersonen können im Zeitverlauf weiterhin Erkenntnisse über gesundheitliche Entwicklungen verschiedener Personengruppen gewonnen werden. Hier interessieren insbesondere die Lebensphasenübergänge vom Kindes- ins Jugendalter und vom Jugend- ins Erwachsenenalter sowie die Ursachen und Bedingungen gesundheitlicher Veränderungen.

Planung

Das Erhebungsprogramm beinhaltet in jeder Welle Befragungen. Befragt werden sowohl die Eltern der minderjährigen Studienpersonen als auch die Studienpersonen selbst (ab 11 Jahre).
In größeren Zeitabständen – d.h. in ausgewählten Wellen – werden auch medizinische Untersuchungen und Laboranalysen (Blut-/Urinproben) durchgeführt. Ergänzende Datenerhebungen sind durch thematische Modulstudien möglich.
Die erste Erhebungswelle – die KiGGS-Basiserhebung – fand von 2003 bis 2006 als Befragungs- und Untersuchungssurvey statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der KiGGS-Basiserhebung (KiGGS-Kohorte) bilden die Grundlage für die längsschnittliche Einbeziehung in weiteren Erhebungswellen.
Die erste Fortsetzungsstudie namens KiGGS Welle 1 begann 2009 und endete im Jahr 2012. In dieser Welle wurden die Daten hauptsächlich mittels telefonischer Befragungen erhoben.
KiGGS Welle 2 startete im September 2014 und beinhaltete wie die Basiserhebung Befragungen, Untersuchungen und Tests. Verschiedene Erhebungsinstrumente sowie die Abläufe wurden in einer Vorstudie (Pretest) getestet. Die Datenerhebung von KiGGS Welle 2 endete im August 2017.

(Zwischen)Ergebnisse

KiGGS-BASISERHEBUNG (2003-2006): Die Daten der Kernstudie wurden von Mai 2003 bis Mai 2006 von vier ärztlich geleiteten Teams des Robert Koch-Instituts erhoben. Hierzu wurden in den 167 Studienorten temporäre Untersuchungszentren eingerichtet. Insgesamt haben 17.641 Eltern mit ihren Kindern an der Studie teilgenommen. Die Response betrug 66,6 Prozent. Eine erste Gesamtschau von Ergebnissen findet sich in der KiGGS-Basispublikation, die im Mai 2007 als Schwerpunktheft des Bundesgesundheitsblatts erschienen ist. Weitere Auswertungen erfolgen seitdem nach und nach und werden in entsprechenden Fachzeitschriften oder als RKI-Berichte publiziert. Die Daten sind als Public Use File verfügbar. KiGGS WELLE 1 (2009-2012): Sämtliche 167 Studienorte der Basiserhebung waren auch bei KiGGS Welle 1 einbezogen. Alle ehemaligen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden erneut zur Studienteilnahme eingeladen (inzwischen 6 bis 24 Jahre alt). Außerdem wurden in allen Studienorten zusätzlich Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren neu gewonnen und erstmals an der Studie beteiligt. Die Datenerhebungen (Telefoninterviews) begannen im Juni 2009 und endeten im Juni 2012. Die Befragungen wurden bei 0- bis 10-Jährigen mit den Eltern und bei 11- bis 17-Jährigen sowohl mit den Kindern/Jugendlichen als auch ihren Eltern durchgeführt. Die jungen Erwachsenen ab 18 Jahre wurden selbst zu ihrer Gesundheit befragt. Ergebnisse aus KiGGS Welle 1 sind in Form von Faktenblättern aufbereitet. Die Faktenblätter werden fortlaufend um weitere Themen ergänzt und können als PDF-Dokumente abgerufen werden. 14 Einzelbeiträge mit Ergebnissen aus KiGGS Welle 1 sind in der Juli-Ausgabe 2014 der Fachzeitschrift "Bundesgesundheitsblatt" erschienen. Die Artikel dieser "Basispublikation" können ebenfalls als PDF-Dokumente abgerufen werden. Erste Ergebnisse aus KiGGS Welle 1 für die Altersgruppe der 0- bis 17-Jährigen sind in der Broschüre "Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – 2013" enthalten, die als PDF-Dokument heruntergeladen werden kann. Die Daten aus KiGGS Welle 1 sind für interessierte Wissenschaftler für eigene Auswertungen verfügbar. Ein Public Use Files zur wissenschaftlichen Nutzung kann per Antrag angefordert werden. KiGGS WELLE 2 (2014 bis 2017): Die Datenerhebungen liefen von September 2014 bis August 2017. Die 167 Studienorte der Basiserhebung wurden auch bei KiGGS Welle 2 einbezogen. Alle ehemaligen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wurden erneut zur Studienteilnahme eingeladen (Längsschnitt, inzwischen 11 bis 29 Jahre alt). Außerdem wurden in allen Studienorten Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren zum ersten Mal zur Teilnahme eingeladen (neuer Querschnitt als Zufallsstichprobe aus dem Melderegister). Das Studienprogramm unterschied sich nach Altersgruppen. Es beinhaltete eine schriftliche Befragung der Eltern sowie der Kinder und Jugendlichen ab 11 Jahren (Gesundheitsfragebogen, Ernährungsfragebogen). Die jungen Erwachsenen ab 18 Jahre wurden selbst zu ihrer Gesundheit befragt. Weiterhin wurde ein Teil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu medizinischen Untersuchungen und Tests eingeladen. Gemessen wurden zum Beispiel Körpergewicht und -größe sowie Blutdruck. Die Kinder nahmen an einem Sprachentwicklungstest teil (3 bis 5 Jahre), außerdem fanden Tests zur Motorik statt (4 bis 6 Jahre). Ab 10 Jahren stand ein Test zur Ausdauerleistungsfähigkeit (Fahrradergometer) auf dem Programm. Bei wiederholt Eingeladenen wurde außerdem der Bewegungsumfang ermittelt. Weitere Punkte waren eine Ultra­schall­untersuchung der Halsschlagader (ab 14 Jahre) sowie eine Untersuchung zur Körperzusammensetzung. Schließlich wurden – soweit die Teilnehmenden bzw. deren Eltern einverstanden sind – Blut- und Urinproben genommen und analysiert. Zu ausgewählten Themen wurden in ergänzenden modularen Zusatz­untersuchungen (psychische Gesundheit, motorische Leistungsfähigkeit, Umweltbelastungen, Ernährung) Daten erhoben. Das Special Issue 3/2017 des "Journal of Health Monitoring" gibt einen Überblick über die Methodik und wichtige Eckdaten der Studie. Erste Ergebnisse aus KiGGS Welle 2 sind in der Ausgabe 1/2018 des Journals of Health Monitoring veröffentlicht worden.